Monday, January 2, 2023

Berliner Silvester-Schande: Feuerwehr reagiert „fassungslos und traurig“

Merkur Berliner Silvester-Schande: Feuerwehr reagiert „fassungslos und traurig“ Artikel von Helmi Krappitz • Vor 6 Std. Berliner Silvester-Schande: Feuerwehr reagiert „fassungslos und traurig“ Die Berliner Feuerwehr veröffentlicht die Bilanz der Silvesternacht. Die insgesamt 38 Übergriffe auf Einsatzkräfte machen die Berliner Feuerwehr „fassungslos und traurig“. Berlin – Am Sonntag teilte die Berliner Feuerwehr die jährliche Silvesterbilanz. Die Feuerwehr war mit Einsatzkräften und Fahrzeugen gut aufgestellt, wurde aber erneut „von der Masse und der Intensität der Angriffe“ überrascht. Das interne Meldesystem hat insgesamt 38 Übergriffe auf Einsatzkräfte dokumentiert. „Ausnahmezustand Silvester“: Berliner Feuerwehr war gut aufgestellt Insgesamt hat es 1.717 Einsätze der Berliner Feuerwehr zum Jahreswechsel 2022/2023 gegeben. Allein zwischen 19 und 6 Uhr zählte die Feuerwehr 749 Brände, 825 Rettungsdiensteinsätze und 53 technische Hilfeleistungen. Im Vergleich kam es zu 691 mehr Einsätzen als in der Silvesternacht des Vorjahres. An Silvester 2021/2022 durfte offiziell kein Feuerwerk verkauft werden. Das hat laut dpa Auswirkungen auf die Einsatzzahl. In den frühen Morgenstunden nahm die Zahl der Einsätze ab. In Vorausplanung hat die Feuerwehr den „Ausnahmezustand Silvester“ ausgerufen. Der Personalbetrieb wurde fast verdreifacht. Darunter fallen Führungsdienste und Personal auf den Wachen sowie Organisationseinheiten und der Leitstelle. Zudem haben unter anderem Freiwillige Feuerwehren und Rettungsdienstpersonal der Bundeswehr bei den Einsätzen unterstützt. Laut Berliner Feuerwehr waren insgesamt 1.471 Einsatzkräfte mit 395 Fahrzeugen im Dienst. „Fassungslos und traurig“: 38 Meldungen von Übergriffen auf Einsatzkräfte In der Silvesterbilanz bedauert die Berliner Feuerwehr die Angriffe auf die Einsatzkräfte. Sie sind „fassungslos und traurig“ über die Vorfälle der Silvesternacht. Das interne Meldesystem hat 38 Übergriffe dokumentiert. Darunter waren Meldungen wie - „Schreckschusspistole ins Gesicht gehalten“ - „Augenverletzung durch Pfefferspray und stumpfe Gewalteinwirkung gegen eine Einsatzkraft“ - „Bierkisten und Feuerlöscher auf Fahrzeuge geworfen“ - „gezielter Beschuss mit Pyrotechnik während der Löscharbeiten“ - „Behinderung der Einsatzmaßnamen durch Barrikaden“ - „Plünderung von Einsatzfahrzeugen durch vermummte Personen“ - „Starke Beschädigung mehrerer Fahrzeuge durch Pyrotechnik, sodass diese außer Dienst gehen müssen“ - „15 verletzte Einsatzkräfte, davon eine stationär aufgenommen“ Landesbranddirektor verurteilt scharf: „Dieses Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen“ Zu den Übergriffen auf die Berliner Feuerwehr äußert sich der Landesbranddirektor Dr. Homrighausen: „Dieses Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen und ich kann es nur auf das Schärfste verurteilen. Wer Menschen in Not zu Hilfe eilt und dann angegriffen wird, muss geschützt werden.“ Die Berliner Feuerwehr berichtet, dass sie bereits umfangreiche Hilfsangebote zur Einsatznachsorge bereitgestellt hat. Auch dieses Jahr sollen alle Vorfälle zur Anzeige gebracht werden. In der Silvesternacht wurden 15 Einsatzkräfte verletzt. Eine Einsatzkraft musste stationär aufgenommen werden. Nach jetzigem Kenntnistand wurden insgesamt 22 Personen in Berlin durch Pyrotechnik verletzt. Knapp ein Dutzend Menschen wurden bei Bränden verletzt. Die Berliner Feuerwehr schließt auch weitere Verletzungen nicht aus. (hk)