Tuesday, January 24, 2023
Anja Reschke enthüllt Details zu ihrer neuen Sendung: "Warum sollen Journalisten nicht auch lustig sein dürfen?"
Anja Reschke enthüllt Details zu ihrer neuen Sendung: "Warum sollen Journalisten nicht auch lustig sein dürfen?"
Artikel von teleschau • Vor 24 Min.
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Anja Reschke geht mit einem neuen Format auf Sendung: "Reschke Fernsehen" (ab Donnerstag, 2. Februar, im Ersten) verfolge das Ziel, "Entertainment und Politik" zu verbinden, heißt es vonseiten des NDR. "Politik und Unterhaltung können absolut komplementär funktionieren", beteuert auch die 50-jährige "Panorama"-Moderatorin.
Das Erste wagt sich an ein "Late Night"-Format, das Journalismus, Entertainment und gesellschaftlich relevante Themen verbinden soll. Jetzt erklärte Anja Reschke, was es mit "Reschke Fernsehen" auf sich hat.
"Die Unterscheidung zwischen Information und Unterhaltung ist ohnehin oft Quatsch", erklärt "Panorama"-Frontfrau Anja Reschke (50) jetzt im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau. Die Journalistin und Moderatorin geht ab Donnerstag, 2. Februar, 23.35 Uhr, also direkt im Anschluss an das NDR-Satiremagazin "Extra 3" (22.50 Uhr), mit einem neuen ARD-Format wöchentlich auf Sendung. Das Erste wage sich mit "Reschke Fernsehen" an etwas Neues, das zwischen "Late Night", Politsatire und Information liegt, ließ sie gegenüber teleschau wissen.
"Journalismus mit Entertainment zu verbinden", sei das Ziel, wie es vonseiten des NDR heißt. "Es ist ein bisschen so, als würde jemand zu dir an den Küchentisch kommen und einfach erzählen", beschreibt Reschke im teleschau-Interview die gewünschte Atmosphäre im Studio. Fünf monothematische Sendungen sind bislang geplant. In der ersten Folge drehe sich alles um Bayern und die CSU.
Dabei finde auch rohes Material, das entweder zu lustig, zu randseitig oder einfach zu viel für "Panorama" war, den Weg in die Öffentlichkeit. Denn die Recherchen der politischen Journalistinnen und Journalisten ihres NDR-Arbeitsbereiches sprengten hier und da die Grenzen eines reinen Politmagazins, so Anja Reschke.
"Politik und Unterhaltung können absolut komplementär funktionieren"
Eine Frau im männerdominierten politisch-satirischen Genre: Anja Reschke (50) wagt sich an ein neues Format. "Ich bin eine Frau. Vielleicht spricht meine Art zu erzählen, eine andere Zielgruppe an", erklärt die künftige "Reschke Fernsehen"-Moderatorin. "Warum sollen Journalisten nicht auch lustig sein dürfen?"
Man müsse sich "Reschke Fernsehen" wie einen langen Magazinbeitrag vorstellen. Anstatt vieler Bilder sehe man jedoch vermehrt die 50-Jährige im Studio. "Ich erzähle eine Recherche, ein Thema - und wir unterfüttern das Ganze mit Film-Einspielern, Bildern, Tweets und so weiter", umschreibt die Journalistin das Konzept im Gespräch mit teleschau. So werde das Format "leichter, lockerer, lustiger". Sie wolle sich am politisch ausgerichteten "Late Night"-Genre in den USA orientieren und etwas von dem eng gefassten Konzept hierzulande abweichen: "Da muss dann jemand vorne stehen, fast immer ein Mann. Es geht mit Stand-up-Witzen los, ein Gast kommt, eine Band spielt, und man hangelt sich so durch die Späße der Woche", zählt Reschke den bislang klassischen Ablauf auf. Das werde es bei ihr erst mal nicht geben.
Die Art, wie die Journalistin gesellschaftliche Themen humorvoll aufzuarbeiten versucht, dürfe man nicht mit Jan Böhmermanns "ZDF Magazin Royale" auf eine Stufe stellen, betonte sie. Auch wenn diese Sendungen oft eine "interessante Dramaturgie" haben und "kreativ produziert" würden, mache man nun im Ersten nicht das Gleiche: "Wir bleiben Journalisten, und Böhmermann ist ein Comedian, ein Satiriker", sagt Anja Reschke. Dennoch gebe es eine Schnittstelle zwischen den beiden Genres, immerhin bedienen sich Comedians heutzutage häufig journalistischer Instrumente. "Wenn Comedians und Satiriker 'Inhalt' machen, warum sollen dann Journalisten nicht auch lustig sein dürfen?", lässt sich Reschke zitieren.
"Panorama"-Frontfrau Anja Reschke versucht sich an einem neuen Format: In fünf Sendungen "Reschke Fernsehen" soll jeweils ein politisch brisantes Thema satirisch-journalistisch aufgearbeitet werden.