Saturday, October 1, 2022
Großbritannien schrammt nur knapp am Finanzcrash vorbei
Heute
Großbritannien schrammt nur knapp am Finanzcrash vorbei
Vor 3 Std.
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Die britische Premierministerin riss den Finanzplatz London mit massiven Steuersenkungen ins Loch. Die Notenbank verschärfte die Krise dann auch noch.
Die neue Briten-Premierministerin Liz Truss ließ gleich zum Einstand ihrer Amtsübernahme den Finanzmarkt krachen.
Die britische Premierministerin Liz Truss ist noch keine vier Wochen im Amt, aber schon schwer angezählt. Mit massiven Steuersenkungsplänen im Umfang von 45 Milliarden Pfund und dem Einfrieren von Energiepreisen ohne jegliche Gegenfinanzierung legte sie einen krachenden Fehlstart hin, spaltete die eigene Konservative Partei und stürzte die Finanzmärkte ins Chaos.
Der Parteitag übers Wochenende dürfte ungemütlich für sie werden. Die "Sunday Times" zitierte einen Abgeordneten ihrer Partie mit den Worten, Truss sei an Weihnachten weg – es klappe nur nicht früher, weil die Fraktion nicht wisse, wer sie ersetzen solle. In Umfragen übernahm die Arbeiterpartei bereits die Führung.
"Wie man ein Land nicht führt", titelte die Londoner Wirtschaftszeitschrift "Economist". Die 47-jährige Politikerin mit dem Spitznamen "menschliche Handgranate" belastete mit der radikalen Steuerreform das britische Pfund, der Kurs war zwischenzeitlich bei 1,11 Euro. Anleger verlangten größere Sicherheiten für britische Staatsanleihen und trieben so den Zinssatz der Anleihen in die Höhe.