Saturday, April 30, 2022

Boris Becker: Internationale Pressestimmen zur Freiheitsstrafe - »Das Wunderkind des Tennis hat sich als Erwachsener schwergetan«

DER SPIEGEL Boris Becker: Internationale Pressestimmen zur Freiheitsstrafe - »Das Wunderkind des Tennis hat sich als Erwachsener schwergetan« Sabrina Knoll - Gestern um 10:57 Schon die Richterin hatte »Reue« oder »Demut« bei Boris Becker vermisst – und ihn zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Auch die internationale Presse hat wenig Verständnis für den Ex-Sportstar. Der Überblick. Der frühere Tennisstar Boris Becker ist wegen Insolvenzverschleppung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Bei der Urteilsverkündung sagte Richterin Deborah Taylor, dass es bemerkenswert sei, dass Becker »keine Reue« oder »Anerkennung« seiner Schuld gezeigt habe. »Sie haben keine Demut gezeigt«, sagte sie. Die internationale Presse geht ebenfalls hart mit dem Unbelehrbaren ins Gericht: ENGLAND »The Sun«: »Serving Time – Tennisstar Boris Becker muss für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis, nachdem er bei seiner Insolvenz 2017 millionenweise Pfund versteckt hatte.« »Daily Mail«: »Boris Becker und ein Absturz wie kein anderer: Ein unstillbarer Appetit auf Frauen, Häuser, Autos und Luxusleben. Jetzt haben verhängnisvolle Geschäftsfehler und eine fatale Arroganz dazu geführt, dass der Wimbledon-Star eine zweieinhalbjährige Haftstrafe antreten muss.« ITALIEN »Gazzetta dello Sport«: »Becker wird die Welt nicht mehr durch ein Tennisnetz, sondern durch die Gitter eines englischen Gefängnisses betrachten. Das Wunderkind des Tennis hat sich als Erwachsener schwergetan. Skandale, Schulden und Bankrott: Beckers Ruf ist ruiniert.« »Corriere della Sera«: »Am Tag des Gerichts trägt Boris Becker die Wimbledon-Krawatte mit den grünen und lila Streifen, Symbol einer glorreichen Zeit, die die Jahre und viele Fehler weggefegt haben. Skandale und Liebesaffären, Stürze und Auferstehungen: Beckers Leben auf der Achterbahn endet jetzt im Gefängnis.« »La Repubblica«: »Der tiefe Fall Boris Beckers: Der König von Wimbledon landet im Gefängnis der Queen. So stürzt ein Phänomen ohne Gleichen des Tennis, das außerhalb des Spielfelds keine Ausgewogenheit gefunden hat. Die Wimbledon-Krawatte, die Becker vor Gericht trägt, gleicht einem Grabstein seiner fabelhaften Karriere aus Exzessen, Niedergang und Reue.« »Corriere dello Sport«: »Fatales London für Boris Becker: Seine Laufbahn, die 1985 im Alter von 17 Jahren in Wimbledon begonnen hat, ist gestern im Justizpalast am Ufer der Themse zu Ende gegangen. Die Krawatte mit den Farben Wimbledons hat ihm kein Glück gebracht. In seiner Zelle wird Becker an die Strategie für den Neustart denken können. An Genie fehlt es ihm nicht.« ÖSTERREICH »Der Standard«: »Zum Glück für den 54-Jährigen sind weder Faulheit noch Dummheit Straftatbestände. Sonst hätte Becker mit deutlich längerem Freiheitsentzug rechnen müssen. ... Dass er nun auch ein englisches Gefängnis von innen kennenlernen muss, hat gewiss tragische Züge. Verantwortlich für seine Demütigung aber bleibt der gescheiterte Geschäftsmann ganz allein.« USA »New York Times«: »Das Urteil markiert einen verblüffenden Fall in Ungnade für Boris Becker. Sein Tennistalent, seine sprudelnde Persönlichkeit und seine geschäftlichen Ambitionen hatten ihm bis hierhin ein Vermögen eingebracht.« SCHWEIZ »Neuer Zürcher Zeitung«: »Es ist der Tiefpunkt einer Karriere, die völlig aus dem Ruder gelaufen ist.« »Blick«: »Der Prozess wegen Insolvenzverschleppung ist das Resultat von jahrzehntelangem Luxusleben, aber auch Unwissen und Misswirtschaft.« SPANIEN »Marca«: »Das Schicksal des Boris Becker. Wie die Richterin Deborah Taylor in ihrer Urteilsbegründung argumentierte, habe der Schuldige seine Lektion eines ähnlichen Prozesses in Deutschland im Jahr 2002 nicht gelernt. Die Frage wird auch sein, ob er mit einem Einspruch Erfolg haben könnte.« »As«: »Zweieinhalb Jahre Haft für die Nummer eins der Weltrangliste in den Achtziger- und Neunzigerjahren. Diesen Freitag wurde er direkt nach der Urteilsverkündung in die Haftzelle gesteckt. Das Leben war, was seine persönlichen Aspekte betrifft, ein Chaos. Er sieht auch optisch angeschlagen aus, das geht nicht spurlos an ihm vorbei.« »Mundo Deportivo«: »Boris Becker hat es nicht verstanden, mit seinem Vermögen umzugehen. Jetzt muss er dafür zweieinhalb Jahre ins Gefängnis.«