Sunday, November 26, 2023

Aufstand an Schule: Israel-freundliche Lehrerin muss sich verstecken – „abscheulicher Antisemitismus“

FR Aufstand an Schule: Israel-freundliche Lehrerin muss sich verstecken – „abscheulicher Antisemitismus“ von Marcus Giebel • 1 Std. Polizei greift ein Aufstand an Schule: Israel-freundliche Lehrerin muss sich verstecken – „abscheulicher Antisemitismus“ Schüler mit Palästina-Flagge und ein Schulgebäude Ein Vorfall an einer US-Schule sorgt für Aufsehen. Jugendliche sollen Jagd auf eine Lehrerin gemacht haben, weil sie auf einer Pro-Israel-Demo war. New York – Wenn sich ein Bürgermeister in sozialen Medien über Vorgänge in einer Schule äußert, muss etwas ziemlich gut oder gewaltig schief laufen. Hier ist letzteres der Fall. Das wird bei den Worten von Eric Adams auch schnell deutlich. Auf Twitter schreibt der Bürgermeister von New York von einer „abscheulichen Demonstration von Antisemitismus an der Hillcrest High School“. Weiter betont der Demokrat, es habe sich um „durch Unwissenheit geschürten Hass“ gehandelt, der in keiner Schule der Stadt toleriert werde. Und: „Wir sind besser als das.“ Aber worauf spielt der ehemalige Polizist an? Krieg in Israel: Lehrerin geht zu Pro-Israel-Demo und wird von Jugendlichen angefeindet Adams retweetete einen Bericht der New York Post, in dem es um einen Schüleraufstand gegen eine Lehrerin geht. Deren Verfehlung in den Augen der Jugendlichen: Die Frau nahm an einer Pro-Israel-Kundgebung teil und hielt ein Schild mit der Aufschrift „I stand with Israel“ in der Hand. Ein Foto von sich mit dem Plakat verbreitete sie via Facebook – und brachte so offensichtlich ihre Schüler gegen sich auf. Dem Artikel zufolge sollen sich die Jugendlichen über einen Gruppen-Chat dazu verabredet haben, einen Aufruhr anzustiften. Hunderte Schüler seien am vergangenen Montag (20. November) kurz nach 11 Uhr durch die Gänge gestürmt und hätten dabei gesungen, geschrien, herumgetollt und palästinensische Flaggen und Banner geschwenkt. Nahost-Konflikt: Kämpfe zwischen Israel und Hamas vor allem rund um Krankenhaus Offenbar wollten die jungen US-Amerikaner auf diesem Weg zum Ausdruck bringen, auf wessen Seite sie im wieder aufgeflammten Nahost-Konflikt stehen. Nach dem blutigen Angriff von Kämpfern der radikalislamischen Palästinenser-Organisation Hamas am 7. Oktober in Israel mit mehr als 1200 Toten hat Jerusalem seine Soldaten in den Gazastreifen geschickt, um die Terroristen unschädlich zu machen und die verschleppten Geiseln zu befreien. Unter den Auseinandersetzungen haben vor allem die in dem kleinen Küstenstreifen lebenden Palästinenser zu leiden. Zuletzt konzentrierten sich die Kämpfe um das Al-Schifa-Krankenhaus, denn Israel vermutet unter dem Gebäudekomplex die Kommandozentrale der Hamas. Von den Unruhen in der US-Schule wurden diverse Videos in sozialen Medien veröffentlicht, teilweise unterlegt mit arabischer Musik. Immer wieder sei der Ausruf „Befreit Palästina“ zu hören gewesen, berichten Zeugen. Den Schülern soll es jedoch nicht genügt haben, ihren Sympathien für Palästina Ausdruck zu verleihen. Vielmehr wird ihnen vorgeworfen, Jagd auf die Lehrerin gemacht zu haben. Lehrerin muss vor Schülern fliehen: Mindestens 25 Polizisten kommen zu Hilfe Einige hätten versucht, in ihr Klassenzimmer einzudringen, obwohl dieses vom Schulpersonal versperrt worden sei. Dem Bericht zufolge kamen bereits um 11.20 Uhr die ersten von letztlich rund 25 Polizisten zu Hilfe, die Lehrerin wurde demnach in ein Büro gebracht, dessen Tür abgeschlossen. Dort war sie letztlich in Sicherheit, bis sie von den Cops aus dem Gebäude evakuiert wurde. Zu Schaden kam dagegen ein Wasserspender, auch Fliesen in einer Jungentoilette gingen zu Bruch, wie auf Bildern zu sehen ist. Laut Stadtrat James Gennaro wurde vorsorglich sogar das Büro für Terrorismusbekämpfung eingeschaltet. Die Situation muss also wirklich bedrohlich gewesen sein. Lehrerin spricht nach Aufruhr: „Gewaltaufrufe haben mich bis ins Mark erschüttert“ Die Lehrerin, auf die es die Schüler augenscheinlich abgesehen hatten, äußerte sich anonym in der New York Post. Demnach arbeitet sie seit 23 Jahren in der Stadt als Lehrerin, sieben davon an jener Schule. „Ich habe hart dafür gearbeitet, unsere gesamte Schülerschaft zu unterstützen und für unsere Gemeinschaft einzutreten“, wird sie zitiert: „Die Gewaltaufrufe gegen mich, die online und außerhalb meines Klassenzimmers erfolgt sind, haben mich bis ins Mark erschüttert.“ Lehrerin muss sich verstecken - Bürgermeister kündigt Untersuchung an Weiter betont die Frau: „Niemand sollte sich in der Schule jemals unsicher fühlen – weder Schüler noch Lehrer.“ Für die Zukunft wünsche sie sich, „dass wir einen Weg finden, meinungsfreudige Diskussionen über herausfordernde Themen zu führen, dabei Respekt für verschiedene Perspektiven aufbringen und menschlich miteinander umgehen.“ Nur so sei es möglich, „eine sichere Lerngemeinschaft zu schaffen“. Bürgermeister Adams kündigte via Twitter „eine umfassende Untersuchung des Vorfalls“ an. Jetzt werde mit Experten daran gearbeitet, den Schülern dabei zu helfen, „dass sie verstehen, warum dieses Verhalten inakzeptabel war“. (mg)