Tuesday, November 28, 2023
Finnland schließt letzten Grenzübergang nach Russland
WELT
Finnland schließt letzten Grenzübergang nach Russland
9 Std.
In den vergangenen Tagen war der Übergang Raja-Jooseppi in Lappland der einzig geöffnete Grenzübergang für den Personenverkehr zwischen Russland und Finnland. Nun haben die finnischen Behörden auch diese Grenze wegen zu hohem Migrationsaufkommen geschlossen.
Auch der zuletzt noch geöffnete Grenzübergang Raja-Jooseppi ist nun geschlossen via REUTERS
Finnland hat seinen letzten noch für den Personenverkehr geöffneten Grenzübergang nach Russland geschlossen. Das sagte der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo am Dienstag bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.
Der finnische Grenzschutz hatte in den vergangenen Wochen eine sprunghaft gestiegene Zahl von Menschen vorwiegend aus dem Nahen Osten registriert, hauptsächlich aus dem Irak, dem Jemen und aus Somalia, die ohne die erforderlichen Papiere aus Russland einreisten und in Finnland Asyl beantragten. Daraufhin hatte Finnland nach und nach seine Grenzübergänge nach Russland geschlossen.
Zuletzt war nur noch der Übergang Raja-Jooseppi in Lappland nördlich des Polarkreises für den Personenverkehr geöffnet. Auch dieser wird nun für zunächst zwei Wochen geschlossen. Einzig der Grenzbahnhof Vainikkala im Südosten Finnlands bleibt demnach für den Güterverkehr auf der Schiene geöffnet.
Russland und Finnland teilen eine 1340 Kilometer lange Landgrenze. Die Beziehungen zwischen den Ländern haben sich seit dem Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 deutlich verschlechtert. Im April war Finnland nach jahrzehntelanger Bündnis-Neutralität der westlichen Militärallianz beigetreten. Die Führung in Moskau hatte den Nato-Beitritt als „Angriff auf die Sicherheit“ Russlands verurteilt. Bislang sind die finnischen Grenzen vornehmlich mit leichten Holzzäunen gesichert, die vor allem Viehbestände im Land halten sollen. Das 5,5-Millionen-Einwohner-Land errichtet aber derzeit einen 200 Kilometer langen Zaun entlang eines Teils der finnisch-russischen Grenze. Er soll im Jahr 2026 fertiggestellt sein.
Auch in Estland wurden zuletzt Migranten an der russischen Grenze ohne gültige Papiere registriert. Mangels gültigen Schengen-Visums oder einer Aufenthaltserlaubnis sei den Migranten an der Grenzstation in Narva die Einreise untersagt und sie zurückgeschickt worden, sagte vergangene Woche Estlands Innenminister Lauri Läänemets auf einer Regierungspressekonferenz in Tallinn. Nach Angaben von Läänemets koordiniert Estland seine Aktivitäten auch mit Finnland.