Monday, April 7, 2025
Aktien-Kurssturz: Trump zertrümmert mit Zöllen den Welthandel
Berliner Morgenpost
Aktien-Kurssturz: Trump zertrümmert mit Zöllen den Welthandel
Beate Kranz • 1 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Die Weltwirtschaft erlebt einen rabenschwarzen Montag. Die Börsen brechen weltweit erneut krass ein. Es ist die panische, aber auch rationale Antwort von Anlegern auf das Handeln eines einzelnen mächtigen Mannes: Donald Trump hat mit seinen überzogen hohen Zöllen allen Ländern der Welt den wirtschaftlichen Krieg erklärt. Er greift mit seinen Zöllen die bewährte globale Wirtschaftsordnung mit dem schärfsten ökonomischen Geschütz an, das der Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff sogar mit einer „Atombombe auf das globale Handelssystem“ gleichsetzt.
Der US-Präsident beendet mit den hohen Zöllen den freien Handel sogar mit politisch befreundeten Nationen. Diese Zerstörungswut trifft nicht nur den Rest der Welt, sondern auch Unternehmen und Menschen in seinem eigenen Land, da auch in den USA alle Produkte teurer und die Inflation drastisch in die Höhe getrieben werden dürften. Das ist rational nicht nachvollziehbar. Als einer der mächtigsten Staatslenker der Welt zertrümmert Trump mit einem Erlass alle Handelsbeziehungen zwischen Asien, Europa, Amerika, Australien und Afrika, die über Jahrzehnte aufgebaut wurden. Dabei gibt es am Ende keine Gewinner, sondern nur Verlierer.
Er zerstört damit auch den Wohlstand, der durch die Globalisierung nicht nur in Industrieländern, sondern auch in Entwicklungsländern entstanden ist. Es ist wichtig, dass Europa, Asien jetzt die passenden Gegenmaßnahmen finden, um Trump zu stoppen und zur Vernunft zu bringen. Die Zölle müssen wieder weg. Es muss verhindert werden, dass die ganz Welt in eine tiefe Rezession mit großer Armut abgleitet.
Für Anleger sind die Kursverluste derzeit ein Schock – wie wir sie zuletzt bei der Corona-Pandemie, aber auch erstmals nach den Anschlägen auf das World Trade Center am 9. November 2001 oder beim Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers und der nachfolgenden Finanzkrise erlebt haben. Auch wenn die Verluste gerade für junge Anleger dramatisch sind, die erst in den vergangenen zwei Jahren in Aktien investiert haben. Bleibt vielleicht eine Hoffnung: Die Börsen haben sich historisch gesehen langfristig immer wieder erholt und mit der Zeit neue Höchststände erreicht. Dazwischen droht allen Anlegern ein tiefes Tal des Jammerns und der sinkenden Depotbestände – aber hoffentlich nichts Schlimmeres.