Monday, April 14, 2025

Immer weniger Menschen wollen in die USA reisen – und es könnte noch schlimmer werden, warnen Experten

Business Insider Deutschland Immer weniger Menschen wollen in die USA reisen – und es könnte noch schlimmer werden, warnen Experten Business Insider jetzt • 2 Minuten Lesezeit Die Fluggesellschaften reduzieren die Sitzplätze auf ihren Transatlantik-Flügen. Immer weniger Menschen wollen in die Vereinigten Staaten reisen. Fluggesellschaften haben Mühe, ihre Flieger für transatlantische Flüge zu füllen. Deshalb reduzieren die meisten Airlines jetzt ihre Sitzzahl, wie die "Wirtschaftswoche" berichtet. US-amerikanische Fluganbieter äußerten bereits im vergangenen Jahr, dass sie Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben. Die Europäer ziehen nun nach. Im März sind etwa elf Prozent weniger Menschen aus Europa in die USA gereist als noch vor einem Jahr. Laut "Wirtschaftswoche" versuchen die Fluggesellschaften, sich mit detaillierten Angaben bedeckt zu halten. Die US-Außenhandelsbehörde ITA meldete jedoch für Februar und März einen Rückgang bei Flugreisenden, der nur vergleichbar mit dem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie und nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sei. Das bedeutet die sinkende Nachfrage für die Airlines Während die meisten Fluggesellschaften die verfügbaren Sitze in ihren Fliegern in die USA reduzieren, bietet die Lufthansa mehr an. Der "Wirtschaftswoche" sagte eine Sprecherin, das Transatlantikgeschäft sähe noch immer gut aus. Von München aus werde es sieben Prozent mehr Sitze als noch im Sommer 2024 geben. Doch die Gesamtentwicklung spricht dafür, dass sich der Wind auch bei der Lufthansa bald drehen könnte. Und dann sieht es schlecht aus – immerhin würden Flüge nach Nord - und Lateinamerika, inklusive von Zubringerflügen zu Drehkreuzen, 30 bis 40 Prozent des Geschäfts der deutschen Fluggesellschaft ausmachen. Auch für die anderen Fluggesellschaften wäre ein solcher Rückgang folgenschwer. Denn im Fluggeschäft würden Betriebskosten auch bei sinkender Passagierzahl nicht sofort heruntergehen - schließlich heben die Flugzeuge trotzdem ab. Deshalb warnen Barclays-Analysten vor „einer abrupten Verringerung der Rentabilität“, so die „Wirtschaftswoche“. Zudem müsste der amerikanische Tourismussektor Abstriche machen. Im vergangenen Jahr ließen Menschen aus dem Ausland noch 250 Milliarden US-Dollar im Land - ein eigentlich rentables Geschäft. Wo liegt die Ursache für den Rückgang? Dieser Rückgang sei dabei noch keine Folge der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, sagt Shakeel Adam von der Beraterfirma Aviado Partner zur „Wirtschaftswoche“. Tickets werden häufig im Voraus gebucht - die Effekte des Handelskriegs stünden noch aus. Aktuell sei es vor allem die ohnehin schwierige wirtschaftliche Situation, die die Menschen belastet und davon abhält, Geld für teure Flugtickets auszugeben. Dazu kommen die vielen Krisen, die derzeit zu einer unsicheren Lage in der Welt führen. Würde Trump mit seinem Vorgehen eine Rezession provozieren, so werde das in Zukunft noch viel gravierendere Auswirkungen haben. Und es sieht nicht gut aus. Trump zerstöre mit Durchsuchungen und sogar Festnahmen internationaler Besucher das Ansehen der USA, so Sébastien Bazin, Chef von Europas größtem Hotelkonzern Accor. Er sähe bereits einen Rückgang bei Reisen für diesen Sommer, sagte er der „Wirtschaftswoche“: Etwa 25 Prozent weniger als im vergangenen Jahr seien es. Es könnten noch mehr werden: Viele Reisende sagen ihren US-Reisen ab, warnt die Reisebuchungsseite Omio. Insbesondere deutsche, französische und britische Reisende verlieren laut „Wirtschaftswoche“ das Interesse an Reisen in die Vereinigten Staaten verlieren.