Donald Trump macht Wolodymyr Selenskyj für den Beginn des Ukrainekriegs verantwortlich

Berliner Zeitung Donald Trump macht Wolodymyr Selenskyj für den Beginn des Ukrainekriegs verantwortlich Alexander Schmalz • 3 Std. • 2 Minuten Lesezeit US-Präsident Donald Trump hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeworfen, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen zu haben. „Wenn man einen Krieg beginnt, muss man wissen, dass man ihn auch gewinnen kann“, sagte Trump bei einem Treffen mit dem Staatschef von El Salvador, Nayib Bukele, vor Journalisten. Er fügte hinzu: „Man beginnt keinen Krieg gegen jemanden, der zwanzigmal so groß ist wie man selbst, und hofft dann, dass die Leute einem Raketen geben.“ Trump machte aber nicht nur Selenskyj allein für den Krieg verantwortlich. Für die „Millionen von Toten“ in der Ukraine seien „drei Menschen verantwortlich“, sagte er und ergänzte: „Sagen wir, [der russische Präsident Wladimir] Putin ist die Nummer eins, aber sagen wir, [der frühere US-Präsident Joe] Biden, der keine Ahnung hatte, was zum Teufel er eigentlich tat, ist die Nummer zwei, und Selenskyj ist die Nummer drei.“ Laut Trump hätte Biden den Krieg durch eine Senkung der Ölpreise verhindern können, habe dies aber nicht getan. „Was also tun Sie jetzt? Sie bekommen ein Land, in dem 25 Prozent des Landes verloren sind. Das war Bidens Krieg, und ich versuche, ihn zu stoppen“. Das Verhältnis zwischen Trump und Selenskyj ist seit langer Zeit zerrüttet. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt bezeichnete der US-Präsident seinen ukrainischen Kollegen als „Diktator ohne Wahlen“. Ende Februar kam es dann bei einem Besuch Selenskyjs in Washington vor laufenden Kameras zu einem Eklat im Weißen Haus, bei dem Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance Selenskyj unter anderem mangelnde „Dankbarkeit“ vorwarfen. Trump versucht seit Wochen erfolglos, eine Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Ukraine-Krieg zu erreichen. Am Montag sagte Trump zum Stand der Verhandlungen, es werde „sehr bald sehr gute Vorschläge“ geben. Wenige Stunden zuvor hatte Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social erklärt, dass Biden und Selenskyj Russlands Krieg gegen die Ukraine „zugelassen“ hätten. „Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist Bidens Krieg, nicht meiner. [...] Wäre die Präsidentschaftswahl 2020 nicht manipuliert gewesen – und das war sie in vielerlei Hinsicht –, hätte es diesen schrecklichen Krieg nie gegeben. Präsident Selenskyj und der korrupte Joe Biden haben absolut furchtbare Arbeit geleistet, indem sie diese Farce erst ermöglicht haben“, schrieb Trump. Trump scheint nach dem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Sumy so langsam die Geduld zu verlieren. Er verurteilte den Raketenbeschuss auf das Stadtzentrum, bei dem am Palmsonntag mindestens 35 Zivilisten getötet und etwa 120 verletzt wurden. Das russische Verteidigungsministerium wies die Verantwortung für zivile Opfer zurück und erklärte, Ziel des Angriffs seien ausschließlich „militärische Objekte“ gewesen. Am Montag bestätigte der Gouverneur des Gebiets Medienberichten zufolge, dass es dort zu der Zeit eine Versammlung von Militärs gab. Es sei nicht seine Initiative gewesen, sagte Gouverneur Wolodymyr Artjuch dem Nachrichtenportal Suspilne. „Ich war eingeladen.“ Dem Portal zufolge machte Artjuch auch auf Nachfrage keine Angaben dazu, wer Initiator des Treffens war.