Monday, November 27, 2023

Winterkrieg zwischen Russland und Finnland

Der Krieg wird als Winterkrieg bezeichnet und wurde vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940 zwischen der Sowjetunion und Finnland ausgetragen. Er war Teil des Zweiten Weltkriegs und wurde durch den Hitler-Stalin-Pakt ausgelöst, in dem die Sowjetunion Finnland als ihren Einflussbereich beanspruchte. Die Sowjetunion forderte von Finnland, Teile der Karelischen Landenge und andere strategisch wichtige Gebiete abzutreten, um die Sicherheit von Leningrad zu gewährleisten. Finnland lehnte diese Forderungen ab und verteidigte seine Unabhängigkeit mit großer Entschlossenheit. Die finnische Armee war zahlenmäßig und materiell unterlegen, konnte aber die sowjetischen Angriffe zunächst abwehren, indem sie die schwierigen Winterbedingungen und die Geländekenntnisse zu ihrem Vorteil nutzte. Die Finnen errichteten auch eine starke Verteidigungslinie, die als Mannerheim-Linie bekannt ist, um die Karelische Landenge zu schützen. Die Sowjetunion hatte jedoch eine überwältigende Überlegenheit an Soldaten, Panzern und Flugzeugen und konnte nach einigen Umgruppierungen und Verstärkungen im Februar 1940 eine entscheidende Offensive starten, die die Mannerheim-Linie durchbrach und die finnischen Stellungen bedrohte. Finnland bat um internationale Hilfe, erhielt aber nur geringe Unterstützung von einigen Ländern wie Schweden, Großbritannien und Frankreich. Die Sowjetunion wurde von der internationalen Gemeinschaft verurteilt und aus dem Völkerbund ausgeschlossen. Am 13. März 1940 beendeten die Parteien den Krieg mit dem Friedensvertrag von Moskau, in dem Finnland seine Unabhängigkeit bewahren konnte, aber erhebliche territoriale Zugeständnisse machen musste, insbesondere große Teile Kareliens, die etwa 11% seiner Fläche und 30% seiner Wirtschaftskraft ausmachten. Rund 70.000 Finnen und mehrere Hunderttausend Sowjets wurden in dem Konflikt verwundet oder getötet. Der Kriegsverlauf offenbarte Schwächen in der Roten Armee, die einerseits die sowjetische Führung zu umfassenden Reformen veranlassten und andererseits im Deutschen Reich zu einer folgenreichen Unterschätzung der militärischen Stärke der Sowjetunion beitrugen. In Finnland halfen die militärischen Abwehrerfolge, die im Finnischen Bürgerkrieg zu Tage getretene gesellschaftliche Spaltung abzumildern.