Saturday, December 25, 2021

In Deutschland steigen die Asylbewerberzahlen fast doppelt so stark wie in der EU

In Deutschland steigen die Asylbewerberzahlen fast doppelt so stark wie in der EU Vor 1 Std. In Deutschland ist die Zahl der Asylanträge in diesem Jahr offenbar fast doppelt so stark angestiegen wie in der Europäischen Union. In der EU seien in den ersten neun Monaten dieses Jahres insgesamt 355.955 Asyl-Erstanträge registriert worden, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Samstag unter Berufung auf neue Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat. Das sei ein Anstieg um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Deutschland sei die Zahl der Asyl-Anträge demnach von Januar bis Ende September mit 33 Prozent mehr als doppelt so stark auf 100.240 Fälle gestiegen. Im vergangenen Jahr seien die Asylbewerberzahlen europaweit offenbar vor allem wegen der Corona-Pandemie deutlich gesunken, hieß es. In den ersten neun Monaten entfielen auf Deutschland den Daten zufolge 28,4 Prozent aller Asyl-Erstanträge in der EU. Das sei mehr als in jedem anderen EU-Land. Im Vorjahreszeitraum habe der deutsche Anteil bei 24,3 Prozent gelegen. Weitere wichtige Zielländer für Asylbewerber seien Frankreich mit einem Anteil von 20 Prozent der Anträge (73.255), Spanien mit 11 Prozent (39.755) und Italien mit 8 Prozent (28.645), hieß es. Damit betreffen etwa zwei Drittel aller Asylanträge in den 27 EU-Staaten die vier bevölkerungsreichsten Länder. Schlusslicht ist Ungarn: Nach den EU-Daten nahmen die Behörden in dem kleinen Land mit einer rechtspopulistischen Regierung in den ersten drei Quartalen nur 30 Erst-Anträge auf Asyl entgegen. 2020 war die Entwicklung in Deutschland und der EU noch ähnlich Die größte Gruppe der Asylbewerber in der EU stellten der Statistik zufolge Migranten aus Afghanistan und aus Syrien. Zusammen machten sie ein Drittel aller Antragsteller aus, gefolgt von Migranten aus Pakistan und dem Irak. Im Jahr 2020 habe der Rückgang der Erstanträge in Deutschland und in der EU mit einem Minus von 28 Prozent beziehungsweise 31 Prozent ähnlich hoch gelegen, hieß es. Das Niveau von 2019, als 612.000 Migranten in der EU einen Antrag gestellt hatten, wird in diesem Jahr voraussichtlich nicht erreicht.