Thursday, February 27, 2025
SPD und Grüne: Nächster Absturz droht - hier könnte es für beide Parteien eng werden
SPD und Grüne: Nächster Absturz droht - hier könnte es für beide Parteien eng werden
gom/hos/news.de/dpa • 11 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher muss bei der Bürgerschaftswahl mit Verlusten für seine SPD rechnen.
Das Ergebnis bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag war für die SPD historisch schlecht. Lediglich 16,41 Prozent der Wähler:innen gaben der Partei von Noch-Kanzler Olaf Scholz (66) ihre Stimme. Damit sind die Sozialdemokraten nur noch drittstärkste Kraft im Parlament hinter der Union sowie der AfD. Am kommenden Sonntag, 2. März, könnte für die SPD gleich der nächste Dämpfer drohen.
SPD muss mit Verlusten bei Bürgerschaftswahl in Hamburg rechnen
An diesem Datum steht nämlich die Bürgerschaftswahl in Hamburg an. Zwar können die SPD und ihr Erster Bürgermeister Peter Tschentscher in dem kleinen norddeutschen Bundesland mit einem deutlichen Wahlsieg rechnen. Es drohen allerdings auch klare Verluste im Vergleich zur letzten Wahl 2020. Damals bekam die SPD 39,2 Prozent der Stimmen. In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die "Bild" liegt sie nur noch bei 32 Prozent. Bereits zwischen 2015 und 2020 hatten die Sozialdemokraten 6,4 Prozentpunkte einbüßen müssen. In diesem Jahr könnte es für die SPD damit das historisch zweitschlechteste Ergebnis in Hamburg nach 2004 geben. Damals wählten die Partei nur 30,5 Prozent.
Grünen droht ebenfalls Absturz, Mehrheit mit SPD in Gefahr
Auch eine Mehrheit für die derzeitige Regierungskoalition ist in Gefahr. Die Grünen müssen als Partner der SPD ebenfalls mit großen Verlusten im Vergleich zu 2020 (24,2 Prozent) rechnen. In der aktuellen Insa-Umfrage erreicht die Partei nur noch einen Wert von 16 Prozent, wird sogar von der CDU überholt (17 Prozent, +5,8). Damit verteidigt Rot-Grün zwar derzeit noch seine Mehrheit in der Hamburgischen Bürgerschaft, bei weiteren Verlusten am Wahlsonntag könnte es damit aber knapp werden. Die Ergebnisse für die weiteren Parteien in der aktuellen Insa-Umfrage lauten wie folgt:
・Die Linke: 13 Prozent (+3,9 im Vergleich zu 2020)
・AfD: 11 Prozent (+5,7)
・BSW: 3 Prozent (+3)
・FDP: 3 Prozent (-1,9)
・Sonstige: 5 Prozent (-1,1)
Wie bei der Bundestagswahl gilt bei der Hamburg-Wahl eine Sperrklausel für die Landeslisten. Nur Parteien, die es hier über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, dürfen in die Bürgerschaft einziehen. FDP und BSW wären laut den Umfrageergebnissen also draußen. Allerdings gilt die Fünf-Prozent-Hürde nicht für Kandidatinnen und Kandidaten, die über die Wahlkreisliste, direkt in die Bürgerschaft gewählt werden.
Was zu beachten ist: Insa hat 1.000 Hamburgerinnen und Hamburger vom 24. bis 26. Februar 2025 online befragt. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von 3,1 Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.