Thursday, February 27, 2025

Abergläubischer Trump: US-Präsident will EU-Zölle erst am 2. April einführen

Merkur Abergläubischer Trump: US-Präsident will EU-Zölle erst am 2. April einführen Simon Schröder • 5 Std. • 3 Minuten Lesezeit April, April Die EU muss sich vor mindestens vier geplanten Maßnahmen der Trump-Administration in Acht nehmen. Der US-Präsident will die Zölle an einem bestimmten Datum starten. Washington, D.C. – Lateinamerika, der Nachbar im Norden, China – alle sollen mit Zöllen belegt werden. Das zumindest kündigt US-Präsident Donald Trump seit seiner Wiederwahl an. Auch die EU muss US-Zölle auf Importgüter fürchten. Bisher hat Trump nur die Importzölle in Höhe von 10 Prozent gegen China umgesetzt. Hinzu kommen sollen ab dem 12. März Zölle gegen alle Aluminium- und Stahlimporte. Und am 2. April sollen dann auch gegen die EU neue Zölle verhängt werden. Trump ist abergläubisch – und verschiebt Zollstart um einen Tag Eigentlich war für die Umsetzung der Zölle der 1. April vorgesehen, wie Trump bei der ersten Kabinettssitzung seit Aufstellung seiner Regierung erklärte. „Aber ich bin ein wenig abergläubisch, ich habe daraus den 2. April gemacht“, erklärte der US-Präsident den Presseleuten. Damit will er wohl verhindern, dass die Zölle als Aprilscherz wahrgenommen werden – denn schließlich meint er es ernst mit ihrer Umsetzung. Insgesamt könnten vier Zollandrohungen die EU-Wirtschaft ausbremsen. Einmal sollen alle EU-Importe mit einem Importzoll von 25 Prozent belegt werden. Hinzu soll ein Zoll auf alle Automobilimporte kommen, der vor allem die deutsche Wirtschaft belasten würde. Als Drittes betrifft der Importzoll auf alle Stahl- und Aluminiumprodukte die EU-Exporte und als Viertes hatte Trump angekündigt, Zölle der EU auf US-Importe mit eigenen Zöllen zu erwidern. Wieso fordert Trump Zölle? Schaden für die US-Wirtschaft durch Zollpolitik Was genau Trump mit den Importzöllen bezwecken möchte, ist unklar. Denn eigentlich sind sich die meisten Ökonomen einig. Zölle schaden auch der eigenen Wirtschaft. Schon 2018 verhängte Trump während seiner ersten Amtszeit im Weißen Haus Zölle. Der Schaden für die US-Wirtschaft belief sich damals auf ungefähr sieben Milliarden US-Dollar, wie Foreign Policy schreibt. Während Sektoren wie zum Beispiel die US-Stahlindustrie von den Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte möglicherweise profitieren können, ist es sehr wahrscheinlich, dass andere Hersteller die Zölle im eigenen Land zu spüren bekommen werden. Foreign Policy schreibt weiter, dass diese Zölle im Umkehrschluss wahrscheinlich inflationstreibend wirken werden. Und das dürfte eigentlich nicht im Interesse der Trump-Administration sein. Verwirrung über Trumps Zölle nach erster Kabinettssitzung Am Mittwoch wurde Trump bei einer Kabinettssitzung nach den Strafzöllen gegen Kanada und Mexiko gefragt und hatte Verwirrung gestiftet. Diese sollten am 2. April in Kraft treten, erklärte Trump. Das neue Datum hätte einen weiteren Aufschub bedeutet. Auf Nachfrage einer Journalistin bestätigte Trump dies aber nicht eindeutig. Nun griff er bei Truth Social in die Tasten, um klarzumachen, dass bisher kein weiterer Aufschub vorgesehen sei. Trump nutzt Zolldrohungen regelmäßig als Verhandlungstaktik, um Zugeständnisse zu erzwingen. Für wechselseitige Zölle auf Waren aus diversen Ländern nannte er neuerlich das Datum 2. April. Es blieb unklar, ob die Zölle zu diesem Datum in Kraft treten oder angekündigt werden sollen. Trump hatte zuletzt eine Anordnung unterschrieben, wonach überall dort Zölle angehoben werden sollen, wo die USA derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner. Der Europäischen Union hat er mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent gedroht. (sischr/dpa)