Saturday, July 6, 2024

Nach Orbáns Putin-Schock: Ungarn lässt Baerbock eiskalt auflaufen

Merkur Nach Orbáns Putin-Schock: Ungarn lässt Baerbock eiskalt auflaufen Natascha Berger • 1 Std. • 2 Minuten Lesezeit Kurzfristige Abfuhr Nach Orbáns Putin-Schock: Ungarn lässt Baerbock eiskalt auflaufen Viktor Orbán hat sich mit seinem überraschenden Besuch bei Putin viel Ärger von EU-Partnern eingeholt. Nun sorgt eine Gesprächsabsage Ungarns an Außenministerin Baerbock für erneute Kritik. Budapest – In den letzten 24 Stunden hagelte es für Viktor Orbán ordentlich Kritik aus der EU. Unabgesprochen war der ungarische Ministerpräsident am Freitag nach Moskau gereist, um sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen. Während die Gespräche über Frieden im Ukraine-Krieg wohl scheiterten, sorgt nun eine Absage an Außenministerin Annalena Baerbock (Grünen) für den nächsten Eklat. Nach Orbáns Überraschungs-Besuch bei Putin: Ungarn erteilt Baerbock kurzfristige Absage Für Annalena Baerbock hätte es am Montag (8. Juli) eigentlich nach Ungarn gehen sollen. In Budapest wollte die Grünen-Politikerin das Gespräch mit dem Außenminister Peter Szijjarto suchen. Nach dem überraschenden Besuch von Viktor Orbán in Moskau wäre vermutlich ein weiterer, wichtiger Punkt zu der Agenda hinzugekommen. Doch das Treffen der EU-Kollegen wurde kurzfristig abgesagt – von Ungarn. Das bestätigte das Auswärtige Amt am Freitagabend. Baerbock reist nicht nach Ungarn – Für Orbán hagelt es nach Putin-Treffen Kritik von EU und Nato „Ein ernstes und ehrliches persönliches Gespräch zwischen beiden Außenministern wäre in Anbetracht der überraschenden und nicht abgestimmten Moskau-Reise von Ministerpräsident Orbán durchaus wichtig gewesen“, heißt es vom Auswärtigen Amt als Reaktion auf das geplatzte Treffen. Die Absage für Montag bedauere man sehr, die Reise soll jedoch zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Einen Grund für die kurzfristige Absage an Baerbock gab es nicht. Orban spricht mit Putin in Moskau über Ukraine-Krieg Für sein Treffen mit Kremlchef Putin wurde Viktor Orbán massiv kritisiert. EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen machte deutlich, dass sie den Alleingang des rechtspopulistischen Orbán als Gefahr für die Glaubwürdigkeit der Europäischen Union ansehe. Nicht nur in der EU, wo der Fidesz-Chef seit 1. Juli die rotierende Ratspräsidentschaft innehat, sondern auch bei Nato-Partnern sorgte die Reise für Empörung. In den USA sei man „besorgt“ über das Treffen – mit Blick auf die Unterstützung der Souveränität der Ukraine sei das Verhalten des Regierungschefs „kontraproduktiv“. Positionen von Putin und Orbán „weit voneinander entfernt“: Friedensmission in Moskau wohl gescheitert Während der Verhandlungen in Moskau sprachen Orbán und Kremlchef Putin vor allem über einen möglichen Ausweg aus dem Ukraine-Krieg. Orbáns Friedensmission auf Alleingang dürfte jedoch vorerst gescheitert sein. Seine und Putins Positionen seien „weit voneinander entfernt“, heißt es seitens des ungarischen Regierungschefs am Freitag. Es seien viele Schritte nötig, und Frieden herbeizuführen. Er wolle diese Arbeit jedoch fortführen. Wohl auch, wenn das den Ärger von EU-Partnern und Absagen an Annalena Baerbock mit sich bringt. (nbe/dpa)