Niederlage gegen Putin? Ukraine-Geheimdienst zeichnet düsteres Szenario samt Zeitraum

Frankfurter Rundschau Niederlage gegen Putin? Ukraine-Geheimdienst zeichnet düsteres Szenario samt Zeitraum Patrick Mayer • 4 Std. • 2 Minuten Lesezeit „Alle verstummten“ Kyrylo Budanow, Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, warnt vor einer existenziellen Bedrohung für die Ukraine, sollte bis Sommer nicht über Frieden verhandelt werden. Kiew - Entscheidet Kreml-Autokrat Wladimir Putin den Ukraine-Krieg doch noch für sich? Weil die Kräfte der Ukraine schwinden? Ein Medienbericht aus Kiew alarmiert. Ukraine-Krieg: Kiews Geheimdienstchef mahnt angeblich zu Verhandlungen mit Russland Wie die Ukrainska Prawda (UP) am Montag (27. Januar) berichtete, hat der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR, Kyrylo Budanow, in einer nicht-öffentlichen Sitzung des ukrainischen Parlaments Verhandlungen über einen Frieden oder zumindest einen Waffenstillstand mit Russland bis Sommer angemahnt. Ansonsten stünde die Ukraine vor einer existenziellen Bedrohung, soll der 39-jährige Geheimdienstchef laut des Berichts in einer geschlossenen Sitzung mit Parlamentsvertretern gewarnt haben. Budanow gilt eigentlich als Hardliner im Krieg mit Putins Moskau-Regime. Immer wieder vermeldet er etwa pathetisch militärische Schläge gegen die russische Armee. Kyrylo Budanow ist der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR. Niederlage gegen Wladimir Putin? Ukraine-Geheimdienstchef warnt offenbar sehr Die UP beruft sich auf eine namentlich nicht genannte Quelle aus der Kiewer Parlamentssitzung mit Budanow. „Zuerst sprachen die Vertreter des Generalstabs ausführlich in einer ziemlich komplexen, aber sehr aufschlussreichen Art und Weise. Dann gab es weitere Berichte. Aber was am meisten auffiel, war Budanows Antwort“, erklärte ein Teilnehmer der Sitzung in der Werchowna Rada demnach. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen und verifizieren. Jemand habe Bundanow gefragt, „wie viel Zeit uns noch bleibt. Kyrylo antwortete mit seinem ruhigen Lächeln: ‚Wenn es bis zum Sommer keine ernsthaften Verhandlungen gibt, könnten gefährliche Prozesse stattfinden, die die Existenz der Ukraine bedrohen‘“, schilderte der Sitzungsteilnehmer dem Bericht zufolge: „Alle tauschten besorgte Blicke und verstummten.“ Die Invasionsarmee von Moskau-Herrscher Putin ist seit Monaten im Donbass im Osten des geschundenen Landes auf dem Vormarsch. Verluste im Ukraine-Krieg: Russland ist dennoch weiter auf dem Vormarsch Obwohl die Ukrainer reihenweise die russische Öl-Industrie attackieren, können sie den Nachschub an die Front nicht unterbinden. Um nur einen militärischen Nachteil zu nennen. Selbst heftige Verluste unter russischen und den durch Kim Jong-un entsandten nordkoreanischen Soldaten scheinen Putins Streitkräfte nicht aufzuhalten. Wollte Budanow den Parlamentsvertretern vor allem den Ernst der Lage veranschaulichen? Oder befürchtet der „Held der Ukraine“, so seine höchste militärische Auszeichnung, tatsächlich eine Niederlage im Krieg gegen Putins brutales Regime? (pm)