Monday, July 29, 2024
„Ich hasse die Polizei“ – Geleakte E-Mails bringen Trumps Vizekandidaten unter Druck
WELT
„Ich hasse die Polizei“ – Geleakte E-Mails bringen Trumps Vizekandidaten unter Druck
5 Std. • 3 Minuten Lesezeit
Ein früherer Freund von J.D. Vance macht ältere E-Mails des republikanischen Vizekandidaten öffentlich. Die Nachrichten enthalten Kritik an Donald Trump und der Polizei. Alle Entwicklungen im US-Wahlkampf im Newsblog.
Am 5. November sind Präsidentschaftswahlen in den USA. Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden soll Vizepräsidentin Kamala Harris für die Demokraten ins Rennen gehen. Ex-Präsident Donald Trump zieht mit Senator J.D. Vance in den Wahlkampf.
Ältere E-Mails von Trumps Vizekandidaten J.D. Vance unterstreichen den Sinneswandel des Republikaners. Der einstige Trump-Kritiker bezeichnet den Milliardär dabei als „Demagogen“ oder „moralisch verwerflichen Menschen“. Die Nachrichten stammen aus einer privaten Unterhaltung aus den Jahren 2014 bis 2017 zwischen Vance und einem damaligen Studienfreund. Sie wurden von letzterem der „New York Times“ zugespielt. Die beiden lernten sich demnach in der US-Eliteuniversität Yale kennen. Der Freund lebt mittlerweile als Frau, es handelt sich um die Anwältin Sofia Nelson.
Im Dezember 2015 kritisierte Vance demnach Trumps Wahlkampf-Rhetorik scharf. „Ich bin natürlich empört über Trumps Rhetorik, und ich mache mir vor allem Sorgen darüber, wie willkommen sich muslimische Bürger in ihrem eigenen Land fühlen“, schrieb er. „Und es hat schon immer Demagogen gegeben, die bereit waren, die Menschen auszunutzen, die verrückten Mist glauben. Was mir anders erscheint, ist, dass die Republikanische Partei nichts anbietet, was so attraktiv ist wie der Demagoge.“
Im Oktober 2014 kommentierte Vance außerdem Polizeigewalt in den USA. „Ich hasse die Polizei“, zitiert ihn die US-Zeitung. „Angesichts der vielen negativen Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, kann ich mir nicht vorstellen, was ein Schwarzer durchmachen muss.“
Sofia Nelson, die Trump und Vance nun ablehnt, will laut eigener Aussage den Wählern Informationen über Vance geben. Von dem Republikaner und Buchautor sind bereits einige kritische Aussagen über Trump dokumentiert, 2016 bezeichnete er Trump als „kulturelles Heroin“.
Ein Sprecher seines Wahlkampf-Teams nannte die Veröffentlichung der E-Mails nun „bedauerlich“. Vance spreche offen darüber, dass sich einige seiner Ansichten über die Jahre geändert hätten. Der Senator schätze seine Freundschaften mit Menschen aus dem gesamten politischen Spektrum und wünsche Sofia Nelson nur das Beste.