Sunday, July 7, 2024
DFB-Drama: VAR-Ansetzung sorgt nachträglich für Stirnrunzeln
DFB-Drama: VAR-Ansetzung sorgt nachträglich für Stirnrunzeln
ran.de • 15 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Es war der Aufreger im EM-Viertelfinale zwischen Spanien und Deutschland am Freitagabend: Der verweigerte Handelfmeter in der 106. Minute. Unzählige Experten, Spieler, Schiedsrichter, etc. äußerten sich bereits zu der Thematik – mit ganz unterschiedlichem Standpunkt.
So erklärte beispielsweise Ex-DFB-Kapitän Michael Ballack bei "Magenta TV": "Ein klareres Handspiel gibt es nicht." Und das, zumal es nur wenige Tage zuvor, im Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark, für viel weniger Handkontakt bereits einen Strafstoß für die DFB-Auswahl gab – nach Eingriff des VAR.
Pikant: Im Spiel gegen Dänemark wurde der britische Videoschiedsrichter Stuart Attwell eingesetzt und assistierte dem leitenden Offiziellen auf dem Feld, Michael Oliver.
Und auch in der Partie gegen Spanien wurde Attwell als VAR von Referee Anthony Taylor eingeteilt. Dennoch griff Attwell beim Handspiel des Spaniers Cucurella nicht ein, obwohl es sich um einen deutlich größeren Handkontakt gehandelt hatte als im Dänemark-Spiel.
Ex-Referee Manuel Gräfe gab nun via "X" eine Analyse des Sachverhaltes ab. So wies er daraufhin, dass Attwell bereits im deutschen Achtelfinale eingesetzt wurde und dabei dem Schiedsrichter auf dem Feld den Review-Hinweis nach dem Handspiel von Joachim Andersen gegeben hatte.
Attwell-Ansetzung für Gräfe unnötig
Bedeutet "klarer Fehler" des Referees und in der Regel Punktabzug – plus gegebenenfalls Nachteile für den Referee, so Gräfe. Nach der Partie hatte sich zudem der dänische Trainer beschwert, die Ansetzung von Attwell im Spanien-Spiel sei demnach ein "unnötiges Risiko" gewesen.
Mit einem weiteren Review-Eingreifen im Fall Cucurella hätte Attwell mit Taylor den nächsten englischen Referee "gegebenenfalls brüskiert und gegen sich aufgebracht", aber dem „DFB-Team zum zweiten Mal zum Sieg 'verholfen'...!?, so Gräfe weiter.
Für den langjährigen Offiziellen war es demnach "nicht gut" und "unnötig" von der UEFA, Attwell überhaupt diesem Druck auszusetzen – auch, wenn ein Videoschiedsrichter dies auf Top-Niveau ausblenden können muss.
Übrigens: Ob Attwell dem Schiedsrichter auf dem Feld einen Hinweis zum Cucurella-Handspiel gegeben hat, ist bislang immer noch nicht bekannt. Eingegriffen hat der VAR bekanntlich nicht und auch die UEFA hat bislang keine Stellungnahme abgegeben.