Sunday, June 16, 2024

Studie zeigt: Vergessliche Menschen treffen intelligente Entscheidungen

MERKUR Studie zeigt: Vergessliche Menschen treffen intelligente Entscheidungen Carina Blumenroth • 10Mon. • 2 Minuten Lesezeit Vorteil durch Planlosigkeit? Sie haben den Schlüssel mal wieder verlegt oder das wichtige Meeting verschwitzt? Vergesslichkeit ist meist negativ konnotiert. Warum ein Filter im Gehirn trotzdem helfen kann. Wer häufig etwas vergisst oder Dokumente verlegt, erntet genervte Blicke oder kleinere Seitenhiebe von der Familie oder von Freunden. Vergesslichkeit muss aber nicht direkt ein schlechtes Zeichen sein. Ein kanadisches Forscherteam fand heraus, dass vergessliche Menschen eher dazu neigen, kluge Entscheidungen zu treffen. Das menschliche Gehirn ist zum Teil noch ein Mysterium. Forscherinnen und Forscher lernen immer wieder neue Eigenschaften, Erscheinungen und Arbeitsweisen kennen. Erinnerungslücken und Vergesslichkeit wurde in der Vergangenheit meist negativ bewertet, das muss allerdings gar nicht sein. Die kanadischen Wissenschaftler Paul W. Frankland und Blake A. Richards haben Vorteile von Vergesslichkeit herausgefunden. Erinnern und Vergessen: Beides kann wertvoll sein Nicht alles, was das menschliche Gehirn einmal erlernt hat, wird vergessen. Überlebenswichtiges Wissen wird in der Regel vor dem Ausblenden geschützt, informieren die Forscher in der Studie. Allerdings gebe es Abstufungen, manche Informationen seien demnach nicht so wichtig, sodass diese in Vergessenheit geraten könnten. Das helfe dann bei der objektiven Entscheidungsfindung. Vergesslichkeit ist besonders bei schnelllebigem Umfeld entscheidend Besonders Menschen, die in einer Umgebung arbeiten, in der sich schnell Herangehensweisen ändern, profitieren davon, wenn nur die wichtigsten Informationen gespeichert werden. So können sie sich direkt auf die neuen Voraussetzungen einstellen und sich anpassen. Entgegen anderer Studien, die die Vergesslichkeit als schwierig oder im Alter gefährlich deklarieren, kommen die kanadischen Forscher zu dem Schluss, dass eine gewisse Vergesslichkeit wichtig ist.