Thursday, June 27, 2024
Fussball EM-Achtelfinale 2024: Termine, Spielorte, Übertragung
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Fussball EM-Achtelfinale 2024: Termine, Spielorte, Übertragung
K.-o.-Phase beginnt am 29. Juni
VOR 12 STUNDEN
Die Vorrunde der Europameisterschaft 2024 neigt sich dem Ende entgegen und die K.-o.-Phase steht vor der Tür. Alle Informationen zum Achtelfinale hier im Überblick.
Von den 24 Mannschaften, die bei der EURO 2024 an den Start gegangen sind, sind 16 ins Achtelfinale eingezogen, wo wiederum in einem K.-o.-Spiel um den Einzug ins Viertelfinale gekämpft wird. Steht es nach 90 Minuten unentschieden, geht es in die Verlängerung von zweimal 15 Minuten. Steht auch dann noch kein Sieger fest, fällt die Entscheidung im Elfmeterschießen.
Wann finden die EM-Achtelfinals statt?
Die K.-o.-Phase der Europameisterschaft 2024 beginnt am Samstag, 29. Juni, um 18 Uhr mit der Partie Schweiz gegen Italien. Die letzte Begegnung des Achtelfinals wird am Dienstag, 2. Juli, um 21 Uhr ausgetragen - es ist das Duell Österreich gegen Türkei. An den vier Tagen finden jeweils zwei Partien - eine um 18 Uhr und die andere um 21 Uhr - statt.
Wo werden die Achtelfinals der EM 2024 ausgetragen?
Der Auftakt des Achtelfinals findet im Olympiastadion Berlin statt, die DFB-Elf wird in Dortmund spielen. Auch die Spielorte Gelsenkirchen, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, München und Leipzig werden jeweils eine Achtelfinalbegegnung austragen. Nur die Spielorte Hamburg und Stuttgart erhalten eine Pause, im Viertelfinale finden dort aber wieder Spiele statt.
Wann und wo spielt Deutschland im Achtelfinale?
Nachdem sich die deutsche Nationalmannschaft als Erster der Gruppe A durchgesetzt hat, wird sie das zweite Achtelfinale am Samstag, 29. Juni, um 21 Uhr bestreiten. Im Signal-Iduna-Park wird die DFB-Auswahl auf Dänemark treffen, das sich hauchdünn in der Gruppe C Rang zwei vor Slowenien sicherte. Die Dänen spielten gegen Serbien ebenso torlos wie England, das sich zu einem 0:0 gegen Slowenien mühte. Die Three Lions sind Gruppenerster, Dänemark trifft als Zweiter auf Deutschland und Slowenien ist als einer der besten vier Gruppendritten schon sicher weiter.
Wo werden die Achtelfinal-Begegnungen übertragen?
Der Großteil der Achtelfinalbegegnungen wird freizugänglich im Fernsehen und Stream zu verfolgen sein. Für ein Achtelfinale konnte sich RTL - auch im kostenpflichtigen Livestream bei RTL+ - die Rechte sichern. Sechs weitere Partien, darunter auch das Deutschland-Spiel, werden von den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF im TV und in ihren jeweiligen Mediatheken im Stream übertragen.
Außerdem können die Achtelfinals - sowie alle 51 Spiele der EURO 2024, davon sogar fünf exklusiv - beim Anbieter MagentaTV im Pay-TV und kostenpflichtigen Stream verfolgt werden. Nach vier exklusiven Vorrundenspielen ist das fünfte Spiel ein Achtelfinalspiel: Österreich gegen die Türkei.
Die Achtelfinal-Begegnungen im Überblick:
29. Juni 2024, 18 Uhr, Berlin: Schweiz - Italien bei RTL und MagentaTV
29. Juni 2024, 21 Uhr, Dortmund: Deutschland - Dänemark im ZDF und bei MagentaTV
30. Juni 2024, 18 Uhr, Gelsenkirchen: England - Slowakei im ZDF und bei MagentaTV
30. Juni 2024, 21 Uhr, Köln: Spanien - Georgien in der ARD und bei MagentaTV
1. Juli 2024, 18 Uhr, Düsseldorf: Frankreich - Belgien im ZDF und bei MagentaTV
1. Juli 2024, 21 Uhr, Frankfurt: Portugal - Slowenien in der ARD und bei MagentaTV
2. Juli 2024, 18 Uhr, München: Rumänien - Niederlande in der ARD und bei MagentaTV
2. Juli 2024, 21 Uhr, Leipzig: Österreich - Türkei bei MagentaTV
WELT
Liebe „New York Times“, euer Fußballturnier ist auch nicht besser
Geschichte von Tobias Käufer • 1Tage • 4 Minuten Lesezeit
Die „New York Times“ hat in einem Artikel Deutschland als EM-Gastgeber verrissen. Doch auch bei dem parallel in den USA stattfindenden Wettbewerb Copa America läuft so einiges schief. Unser Reporter berichtet aus halbleeren Stadien – wo er noch aus anderen Gründen seinen Augen kaum traut.
Wo ist die Begeisterung? Das offizielle Maskottchen der Copa America „Capitán“
Ein Reporter der amerikanischen „New York Times“ hat sich in diesen Tagen über Deutschland als Gastgeber der Fußball-EM beschwert: Die renommierte US-Zeitung stellt der Bundesrepublik ein eher schlechtes Zeugnis aus. „Vergessen Sie alles, was Sie zu wissen glaubten“, beginnt er und nimmt dann das vor allem das schlechte Bahnnetz, die überforderte Logistik der Stadien und die Liebe der Deutschen zum Bargeld aufs Korn.
Doch auch um die Copa America – das Gegenstück zur EM auf dem amerikanischen Kontinent – ist es nicht gut bestellt. Das zeigt sich vor Ort gleich in mehreren Bereichen sehr deutlich: absurd hohe Ticketpreise, sündhaft teure Snacks und Parkplatzgebühren, wofür man anderenorts ganze Airbnb-Unterkünfte buchen könnte. Und als Höhepunkt begegnen die Amerikaner ihrer eigenen Nationalmannschaft auch noch mit Desinteresse.
Im 1,3 Milliarden Dollar teuren AT&T Stadium in Dallas, wo normalerweise die NFL-Football-Stars der Cowboys auflaufen, trifft die US-Auswahl bei ihrem Debüt auf Bolivien. Doch die beeindruckende Arena bleibt halbleer. Es kommen gerade einmal 47.000 Zuschauer. „Es gibt keinen Grund, warum das billigste Ticket über 100 Dollar kosten sollte“, schreiben wütende User anschließend in den sozialen Netzwerken. Obwohl die US-Mannschaft 2:0 gewinnt, ist der amerikanische Fußballverband schon jetzt blamiert.
Es sind die klassischen Fußballnationen, die in den USA für Stimmung und volle Arenen sorgen: Argentinien (70.564 Zuschauer), Brasilien (67.158), Kolumbien (67.059), Mexiko (53.763) füllten am ersten Spieltag die Stadien und übertrafen damit allesamt die Zuschauerzahl der gastgebenden USA.
Und während die US-Zeitung sich – wenn auch begründet – über die Deutsche Bahn auslässt, müssen die Gäste der Copa America in puncto Mobilität ebenfalls leiden. Denn einige der US-Stadien sind mit dem Zug überhaupt nicht erreichbar. Die ganz auf Autofahrer eingestellten Arenen wissen um die Not der Stadionbesucher und verlangen satte 55 Dollar für einen Parkplatz in Stadionnähe.
Dafür bekommt man in Rio de Janeiro oder Bogota eine Übernachtung in einer ordentlichen Airbnb-Wohnung. Bezahlt werden kann übrigens ausschließlich mit Kreditkarte. Häufig sind Touristen in Deutschland zwar irritiert über die mancherorts fehlende Möglichkeit zur Kartenzahlung – doch immerhin hat man hierzulande meist die Wahl.
Wer nach Ticketkauf und Parkplatzbuchung bei der Copa America noch nicht ruiniert ist, kann das bei der Verpflegung nachholen. So werden etwa im NRG Stadium in Houston Texas für eine einfache Portion Nachos mit Cola schlappe 28 Dollar fällig. Eine vierköpfige Familie wird so im „Land of the Free“ für ein Copa-Spiel locker 500 Dollar los, für die billigsten Plätze versteht sich. Das ist gut das doppelte eines Mindestlohnes in Brasilien oder Kolumbien.
Weil das alles am Seelenheil nagt, haben die Organisatoren der Copa America auch geistlichen Beistand geschickt. So traten beim Eröffnungsspiel zwischen Kanada und dem amtierenden Weltmeister Argentinien plötzlich zwei evangelikale Prediger vor und schnappten sich das Mikrofon. Caleb Mooney aus den USA und Emilio Agüero aus Paraguay schmettern ein Gebet durch die Arena, das mit erhobener Faust und einem lautstarken „Amen“ endete. Argentiniens Fußballikone Lionel Messi und der kanadische Bayern-Spieler Alphonso Davies klatschten etwas verschämt Beifall, auch der anwesende FIFA-Präsident Gianni Infantino dürfte so etwas noch nicht erlebt haben. Der kannte bislang nur deutsche Innenministerinnen mit Regenbogen-Binde.
Kontakt mit der „Heimat“
Was bleibt, ist die Begeisterung der lateinamerikanischen Fans. Wehende Fahnen, Fangesänge und ein kurzes Hupkonzert gab es schon auf der Fernstraße Interstate 610 Houston, wo sich kolumbianische Fans zu einem bunten Autokorso zusammenschlossen auf dem Weg zum riesigen NRG Stadium, wo ihre „Cafeteros“ am Montagnachmittag gegen Paraguay spielten. Wären die heißblütigen Kolumbianer nicht da, in Texas würde wohl kaum jemand mitbekommen, dass gerade die Copa America stattfindet. Von den rund 67.000 Zuschauern, die die Arena füllen, tragen 65.000 das kolumbianische Trikot. Am Ende feiern sie mit ihrem Team einen 2:1-Sieg.
Ein kolumbianischer Fan in Houston feiert den Sieg seines Teams Getty Images via AFP
Ein kolumbianischer Fan in Houston feiert den Sieg seines Teams Getty Images via AFP
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Menschen wie sie machen die Copa America dann doch noch zu einem einzigartigen Event. Unter den rund 62 Millionen Menschen lateinamerikanischer Abstammung, die in den USA leben, gibt es inzwischen ein ausreichend großes Potenzial an Kaufkraft – und genug Liebe zum Fußball –, um die aufgerufenen Preise zu bezahlen. Für diese Fans ist der Kontakt zu Messi, dem kolumbianischen Starspieler Luis Diaz oder Vinicius Jr. aus Brasilien eine einmalige Gelegenheit, Verbindung mit der „Heimat“ aufzunehmen.
Entsprechend schmettern sie ihre Nationalhymnen durch die Arenen. In einigen Stadien wird eine knappe Stunde vor den eigentlichen Nationalhymnen auch die Hymne der USA gespielt. Die überwiegend lateinamerikanisch-stämmigen Zuschauer erheben sich, einige haben Tränen in den Augen und klatschen Beifall. Gelebte Inklusion, die Migranten und deren Nachfolger sind stolz auf ihre (neue) Heimat. Das wiederum könnte sich auch die deutsche Innenministerin einmal ansehen.