Thursday, February 20, 2025
Vor Augen der Nato: Putins Schattenflotte will wohl Nordkorea-Waffen über Ostsee schmuggeln
Merkur
Vor Augen der Nato: Putins Schattenflotte will wohl Nordkorea-Waffen über Ostsee schmuggeln
Stephanie Munk • 7 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Putin will wohl Westen testen
Ein russisches Schiff mit Waffen aus Nordkorea steht kurz vor dem Befahren von Gewässern im Nato-Hoheitsgebiet. Will Putin die Reaktion des Westens testen?
Kairo – Russland ist offenbar dabei, Waffen aus dem verbündeten Nordkorea mit seiner sogenannten Schattenflotte durch europäische Gewässer zu schmuggeln. Wie die Forschungsgruppe „Open Source Center“ am Mittwoch (19. Februar) beobachtete, wolle das unter Sanktionen stehende russische Schiff wohl den Suezkanal passieren, der das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet. Derzeit liege es an der südlichen Einfahrt zum Suezkanal vor Anker. Es sei das erste Mal, dass ein Schiff, das Waffen aus Nordkorea nach Russland bringt, Gewässer unter europäischem Hoheitsgebiet befahren wolle, heißt es.
Vor den Augen der Nato: Putins Schattenflotte schmuggelt Nordkorea-Waffen über Ostsee
Bei dem Schiff handelt sich offenbar um das bemannte Transportschiff Maia 1, wie die Financial Times berichtet. Dieses gehöre zum russischen Unternehmen MG-Flot, das unter Sanktionen des Westens stehe, heißt es auch beim ukrainischen Portal The Kyiv Independent.
Das russische Schiffsunternehmen soll in den letzten Monaten mehr als neun Fahrten nach Nordkorea unternommen haben. Nordkorea gehört zu Wladimir Putins größten Unterstützern im Ukraine-Krieg. Nicht nur Waffen, sondern auch tausende Soldaten steuert das Land unter Machthaber Kim Jong-un zum Kriegstreiben in der Ukraine bei.
Was der Munitionstransporter Maia 1 diesmal genau transportiert, ist unklar. Ziel des Transports sei aber wohl der russische Hafen Ust-Luga in der Ostsee, heißt es. Der Hafen Ust-Luga liegt im Gebiet Leningrad, nur etwa 25 Kilometer von Estland und von der Grenze der Nato entfernt.
Putins Schattenflotte will wohl Nordkorea-Waffen durch Nato-Gewässer transportieren
Ein Analyst der Forschungsgruppe Open Source Center, Joe Byrne, sagte laut Financial Times, Putin wolle mit dem Erscheinen seiner Schattenflotte vor dem Mittelmeer – direkt vor den Augen der Nato – wohl testen, wie entschlossen der Westen seine Sanktionen durchzusetzen bereit ist. Es mag sein, dass Putin sich aufgrund der Unterstützung, die er plötzlich in Sachen Ukraine-Krieg durch die US-Regierung von Donald Trump erfährt, im Aufwind fühlt.
Würde die Maia-1 tatsächlich auf europäischem Gebiet ankommen und auf seinem Weg nach Russland auch Gewässer von Nato-Staaten wie Dänemark passieren, würde das Europa vor eine ganz neue Herausforderung stellen, so der Analyst. Der Waffentransport stelle „eine Herausforderung für das westliche Sanktionswesen dar und teste ihre Entschlossenheit, Maßnahmen zu ergreifen“, wird Joe Byrne zitiert.
Russland will wohl Waffen aus Nordkorea nach Ust-Luga schmuggeln – Testfall für die Nato?
Ust-Luga im Gebiet Leningrad ist offenbar ein wichtiger Knotenpunkt für Putins Schattenflotte, die er zur Umgehung von westlichen Sanktionen aufgrund des Ukraine.-Kriegs einsetzt. Die Ukraine attackierte Ust-Luga erst vor kurzem mit Drohnen, auch ein Öltanker explodierte bereits in dem Hafen unter bisher ungeklärten Umständen. (smu)