Wednesday, December 13, 2023
Hunderttausende Opfer: US-Geheimdienst: Russland verliert fast gesamte Vorkriegsarmee
ntv.de
Hunderttausende Opfer: US-Geheimdienst: Russland verliert fast gesamte Vorkriegsarmee
10 Std.
Die Schätzung russischer Opfer in der Ukraine gehen lange weit auseinander. Nachdem kürzlich London eine hohe sechsstellige Zahl nennt, kommen nun auch US-Geheimdienste zu einer ähnlichen Einschätzung. Ihr Ergebnis: Von den Truppen, die Putin 2022 in den Krieg geschickt hat, ist nicht mehr viel übrig.
Ärzte operieren einen russischen Soldaten in der Nähe der Frontlinie bei Bachmut.
US-Geheimdienste gehen davon aus, dass seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 insgesamt 315.000 russische Soldaten verletzt oder getötet wurden. Aus Parlamentskreisen in Washington verlautete unter Berufung auf freigegebene Dokumente der Dienste, dies entspreche 87 Prozent der vor dem Krieg 360.000 Soldaten zählenden Streitkräfte. Die russische Armee habe überdies 2200 ihrer vor Kriegsbeginn 3500 Panzer verloren. Das unabhängige Analyseportal Oryx schätzt die Verluste bei russischen Panzern sogar noch ein wenig höher ein.
Die Informationen wurden zeitgleich mit dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj publik, der in Washington um weitere US-Militärhilfe im Krieg gegen Russland warb. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf die Dokumente, der Krieg habe die russischen Streitkräfte in ihren Modernisierungsbemühungen um 15 Jahre zurückgeworfen. Auf dem Schlachtfeld konnten die Kreml-Truppen zuletzt allerdings wieder Erfolge erzielen.
Die Informationen wurden zeitgleich mit dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj publik, der in Washington um weitere US-Militärhilfe im Krieg gegen Russland warb. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf die Dokumente, der Krieg habe die russischen Streitkräfte in ihren Modernisierungsbemühungen um 15 Jahre zurückgeworfen. Auf dem Schlachtfeld konnten die Kreml-Truppen zuletzt allerdings wieder Erfolge erzielen.
Britische Schätzung ähnlich hoch
Das britische Verteidigungsministerium schätzte die Zahl getöteter Russen kürzlich auf etwa 70.000 Russen. Dabei handele es sich um 50.000 reguläre Soldaten sowie 20.000 Mitglieder der Privatarmee Wagner, teilte das Verteidigungsministerium Anfang Dezember mit. Der mittlerweile getötete Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin hatte die Zahl getöteter Söldner bei den Kämpfen um das ostukrainische Bachmut einst selbst mit 20.000 angegeben. Die Zahl der Verwundeten schätzte London bis Ende November auf 180.000 bis 240.000 Soldaten und 40.000 Wagner-Kämpfer.
London schätzt Zahl russischer Opfer auf 320.000
"Dies ergibt eine geschätzte Spanne von insgesamt 290.000 bis 350.000 Opfern unter russischen Kombattanten. Der Mittelwert der Schätzung liegt bei insgesamt 320.000 russischen Opfern", hieß es weiter.
Washington ist der wichtigste Unterstützer Kiews im Krieg gegen die russischen Invasionstruppen. Die oppositionellen US-Republikaner lehnten jedoch in der vergangenen Woche von US-Präsident Joe Biden beantragte weitere Finanzhilfen in Höhe von 61,4 Milliarden Dollar für die Ukraine vorerst ab. Kiew braucht in den nächsten Monaten zahlreiche Waffen, auch solche, die bisher nicht geliefert worden sind, und enorm viel Munition.