"Gotteslästerung" in Kathedrale: Russland beschimpft deutschen Botschafter

ntv.de "Gotteslästerung" in Kathedrale: Russland beschimpft deutschen Botschafter 37 Min. Moskau zeigt sich vergrätzt. Der Grund ist eine Äußerung des deutschen Botschafters, dass Krieg "nicht unausweichlich" sei. Das russische Außenministerium äußert nun heftige Kritik und gibt Lambsdorff einen Rat. Der deutsche Botschafter Alexander Graf Lambsdorff sorgt für Unmut im Kreml. Das russische Außenministerium hat den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, wegen seines Gedenkens an die Kriegsopfer scharf kritisiert. "Es ist sehr schade, dass der deutsche Botschafter vergessen hat, seiner Regierung für die regelmäßigen Waffenlieferungen ins Gebiet des ukrainischen Konflikts zu 'danken'", schrieb die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa auf ihrem Telegram-Kanal. Lambsdorff hatte zuvor bei einem Weihnachtskonzert in Moskau vor mehreren Hundert Zuschauern der Kriegsopfer in der Ukraine und im Nahen Osten gedacht und Krieg als "nicht unausweichlich" beschrieben. Sacharowa warf dem Diplomaten daraufhin Doppelzüngigkeit vor. Schließlich habe die Regierung in Berlin das Weihnachtsfest noch nie zum Anlass für offizielle Friedensaufrufe genommen. "In der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis sollte er beten und nicht Gotteslästerung begehen", schimpfte sie. Putin beklagt Ende deutsch-russischer Freundschaft Erst vor wenigen Tagen hatte Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Rede im Kreml der Bundesregierung die Schuld an einer neuen Eiszeit gegeben. Diese sei weder für Deutschland noch für Russland oder den gesamten europäischen Kontinent vorteilhaft. Dass der Auslöser dieser Eiszeit und einer deutlich verschlechterten Lage in Europa der Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Zehntausenden Toten ist, sah der russische Präsident indes nicht. Stattdessen klagte der 71-Jährige, das Verhältnis zwischen Berlin und Moskau sei "nicht auf unsere Initiative hin" eingefroren worden. Russland hat im Februar 2022 seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen, der seither Zehntausende Opfer gefordert hat, darunter auch viele Zivilisten. Moskau macht für den Krieg allerdings den Westen verantwortlich. In der russischen Propaganda ist auch nicht der eigene Angriff Hauptgrund für die vielen Opfer, sondern die westlichen Waffenlieferungen an die überfallene Ukraine.