Monday, October 9, 2023
Söder stellt Grundrecht auf Asyl infrage
t-online
Söder stellt Grundrecht auf Asyl infrage
Artikel von T - Online •
8 Std.
Debatte um Geflüchtete
Markus Söder setzt die Bundesregierung in der Flüchtlingsdebatte unter Druck. Man müsse eine Lösung in den fundamentalen Fragen finden, so Bayerns Ministerpräsident.
CSU-Chef Markus Söder hat in der Flüchtlingsdebatte das Grundrecht auf Asyl in Deutschland infrage gestellt. Es sei in der Asylpolitik eine Lösung in den fundamentalen Fragen nötig, sagte Söder am Montag im Anschluss an eine Sitzung des CSU-Vorstands in München.
"Man muss am Ende vielleicht auch das Undenkbare nochmal diskutieren, ob die einzige Chance vielleicht sogar die Rechtsänderung ist bei der Verfassungsfrage des Grundrechts auf Asyl", so der bayrische Ministerpräsident. Zuvor plädierte Söder für eine Flüchtlings-Obergrenze von 200.000 pro Jahr. Zusätzlich sollte mehr abgeschoben werden und das individuelle Recht auf Asyl abgeschafft werden. Diese und weitere Forderungen stellte er bereits. Mehr lesen Sie hier.
Nach dem Vorbild Österreichs und Dänemarks
Es gehe nicht nur um kosmetische Lösungen, sondern um eine tatsächliche Umkehr der bisherigen Asylpolitik, sagte Söder. Als Vorbilder nannte er dabei Österreich und Dänemark. Es gehe um eine veränderte Struktur, etwa durch mehr Grenzschutz, Abschiebungen, eine Änderung auch der sozialen Anreizfaktoren. So müsse das Bürgergeld wieder geändert werden.
Söder erneuerte seine Forderung an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die Asylpolitik nun zur Chefsache zu machen. Seit Monaten hätten die Ministerpräsidenten der Bundesländer um Lösungen gebeten. Diese seien jetzt überfällig.
Bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern war die Flüchtlingspolitik für viele Wähler die entscheidende Frage. In beiden Bundesländern konnte die AfD stark zulegen. Sie ist nun in Hessen als zweitstärkste Fraktion und Bayern als drittstärkste Fraktion jeweils in der Rolle des Oppositionsführers.