Thursday, September 21, 2023

Palmer trifft Wagenknecht: „Sehe Lücke im Parteiensystem – aber an anderer Stelle“

Merkur Palmer trifft Wagenknecht: „Sehe Lücke im Parteiensystem – aber an anderer Stelle“ Artikel von Maximilian Kurz • 1 Std. Gerüchte um Partei-Gründung Palmer trifft Wagenknecht: „Sehe Lücke im Parteiensystem – aber an anderer Stelle“ Boris Palmer traf Sahra Wagenknecht und lobte sie als „kluge Gesprächspartnerin“. Tübingens Oberbürgermeister dementiert mögliche „Partei-Mitgliedschaft“. Berlin - Boris Palmer hat die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht zu einem Kaffee in der Bundeshauptstadt eingeladen. Die Gespräche seien vertraulich gewesen, hieß es. Der Tübinger Oberbürgermeister verriet jedoch einige Themenpunkte. Darüber berichten unter anderem der Tagesspiegel und die Berliner Zeitung. Palmer und Wagenknecht: Treffen stand lange im Raum Boris Palmer und Sahra Wagenknecht zählen zu den polarisierendsten Persönlichkeiten der deutschen Politik. Laut Palmers Aussagen hatten die beiden über mehrere Jahre versucht, miteinander zu sprechen. Ein persönliches Gespräch kam bis dato nie zu Stande. Bei seinem Besuch in Berlin sah der ehemalige Grünen-Politiker die passende Gelegenheit, die Linken-Politikerin zu kontaktieren. Auch wenn er mit seiner Gesprächspartnerin politisch nicht immer übereinstimmt, empfand er Wagenknecht als „kluge Gesprächspartnerin“. Er schätzt es an ihr, dass sie ihre Standpunkte auf Argumente stützt und diese klar und schlüssig vorträgt. Bei der Thematik von Waffenlieferungen „trennen die beiden Welten“, während sie in der Identitäts- und Migrationspolitik auf dieselben Probleme stießen. Palmer zur Wagenknecht-Partei: „Sehe Lücke im Parteiensystem“ Die mögliche Parteigründung durch Wagenknecht sei für den Oberbürgermeister noch ein „ungelegtes Ei“. Um Potenzial in der Parteienlandschaft zu haben, käme es darauf an, welche anderen Politiker mitmachen würden und welches Programm eine solche Partei hätte. Nach seiner Aussage hat er über eine mögliche Mitgliedschaft mit Wagenknecht nicht gesprochen. Boris Palmer war 27 Jahre Mitglied der Grünen und würde laut Interview nicht gleich einer neuen Partei beitreten. Der ehemalige Politiker sieht jedoch eine Lücke im Parteiensystem, allerdings an einer anderen Stelle als Sahra Wagenknecht. Nach Schweizer Vorbild könnten auch in Deutschland zwei Grüne Parteien existieren: eine grün-konservative/grün-liberale und eine grün-linke Version. Dies wünscht er sich jedoch nicht für die Bundesrepublik, da es den Kampf für Umwelt- und Klimaschutz schwächen würde. Wagenknecht bei Lanz: Wird Palmer Mitglied in der neuen Partei? Die Politikerin Wagenknecht war am Dienstagabend zu Gast in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. Auf die Frage, ob sie kurz davor stehe, eine neue Partei zu gründen, wollte sie keine nähere Auskunft geben. Sie erklärte, dass „das Neue“ eine strukturelle Erfolgsaussicht haben müsse, bevor man „Altes“ zerstören könne. Diese Strukturen müssten in Zukunft erst aufgebaut werden. Lanz frage die Politikerin, ob Palmer ebenfalls eine Rolle in Ihren Parteiplänen spielen könnte. Wagenknecht wich der Frage jedoch geschickt aus. „Sollte ich eine Partei gründen, würde ich mich freuen, wenn Leute mitmachen, die vernünftig sind“, erklärte sie in der Talkshow. Die Gründung einer neuen Partei wirft in der deutschen politischen Landschaft viele Fragen auf. Die mögliche „Wagenknecht-Partei“ könnte laut Umfragen viele Wählerstimmen den etablierten Parteien wegnehmen.