Wednesday, January 22, 2025
Ist Frank Deja ein Dolmetscher oder ein politischer Aktivist?
PI-NEWS
Ist Frank Deja ein Dolmetscher oder ein politischer Aktivist?
22. Januar 2025
"Es ist sehr unangenehm, dass sein Geschwätz durch mein System läuft", sagt Trump-Übersetzer Frank Deja.
Von MEINRAD MÜLLER | Es gibt Momente, die für immer in Erinnerung bleiben – und dann gibt es Momente, die man am liebsten vergessen würde. Für den öffentlich-rechtlichen Sender Phoenix war der 20. Januar 2025 ein solcher Tag. Denn anlässlich der Amtseinführung von Donald Trump leistete sich der Kölner Simultanübersetzer Frank Deja vor Millionen Zuschauern einen unfassbaren Aussetzer.
„Wie lange wollt ihr bei dem Scheiß noch bleiben?!“, brüllte er mitten in der Live-Übertragung der Trump-Rede. Der Übersetzer war offenbar genervt vom Geschehen: „Ich dachte, ich hätte die Räuspertaste gedrückt, die mich stummschaltet. Tatsächlich habe ich aber einen anderen Knopf erwischt – ohne dass ich es bemerkt habe.“ Das sei ihm sehr peinlich und „natürlich sehr unprofessionell“ und dürfe einfach nicht passieren, gab sich Deja in einem STERN-Interview kleinlaut.
Deja macht aus seiner Abneigung auf Trump kein Geheimnis
Frank Deja war auch schon die deutsche Stimme von Donald Trump im ersten TV-Duell gegen Kamala Harris vor den US-Wahlen und lästerte danach in einem WDR-Interview: „Bei Trump ist die Vorbereitung auf so ein TV-Duell ehrlich gesagt nicht so aufwändig wegen seines begrenzten Wortschatzes und des begrenzten Gedankenvorrats. Er spricht ja selten einen Satz zu Ende, weil ihm mitten im Satz eine absurde Behauptung einfällt oder ihm einfällt, wen er noch nicht beleidigt hat. Es ist sehr unangenehm, dass sein Geschwätz durch mein System läuft.“
Dejas herausgerufener Satz – „Wie lange wollt ihr bei dem Scheiß noch bleiben?!“ – war also kein Versprecher, sondern ein entlarvender Moment. Hier sprach nicht ein neutraler Übersetzer, sondern ein ideologisch aufgeladener Aktivist, der seine Verachtung nicht mehr länger verbergen konnte.
Parteiische Übersetzung?
Damit steht die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erneut auf dem Prüfstand. Wer nicht neutral arbeiten kann, sollte keine Steuergelder kassieren. Und wer politische Meinung verbreiten will, sollte eine Partei gründen – nicht am Dolmetscherpult sitzen.
Doch dieser Fauxpas wirft eine viel größere Frage auf: Hat der Simultanübersetzer Trumps Rede überhaupt korrekt wiedergegeben? Oder floss sein grün-linkes persönliches Gedankengut bereits während der Übersetzung mit ein? Denn Simultanübersetzer beherrschen normalerweise ihr Handwerk perfekt: Sie hören mit einem Ohr das Original und mit dem anderen ihre eigene Übersetzung. Wenn jemand aber so offenkundig genervt ist – wie objektiv kann seine Arbeit dann noch sein?
Phoenix in Erklärungsnot
Beim verantwortlichen Sender Phoenix herrscht nun betretenes Schweigen. Keine offizielle Stellungnahme, kein Wort der Entschuldigung. Dabei wäre genau das jetzt gefragt. Denn schließlich wurde hier – ausgerechnet während einer historischen Rede – die Maske der angeblichen Neutralität restlos fallen gelassen.
Was bleibt, ist nicht nur eine Peinlichkeit für Phoenix, sondern ein handfester Glaubwürdigkeitsverlust für die öffentlich-rechtlichen Medien insgesamt. Denn wenn selbst Übersetzer bei ihrer Arbeit offenbare politische Abscheu zeigen – wie objektiv ist dann der gesamte Sender? Wer Trumps Rede unvoreingenommen hören wollte, hatte an diesem Tag zumindest als Zwangsgebührenzahler keine Chance.