Tuesday, January 21, 2025
Habeck, der nette Unfähige: In ARD-Talk findet er auf simple Frage keine Antwort
FOCUS online
Habeck, der nette Unfähige: In ARD-Talk findet er auf simple Frage keine Antwort
Josef Seitz • 56 Mio. • 3 Minuten Lesezeit
Der grüne Kanzlerkandidat Robert Habeck ist zu Gast im ARD-Talk von Sandra Maischberger.
Eine der Nachrichten dieses Tages lautet: 54 Prozent der Deutschen finden Robert Habeck „sympathisch“. Nur 33 Prozent halten ihn für „kompetent“. Am Abend setzt sich der nette Unfähige aus der Meinungsumfrage in den Talk „Maischberger“.
Macht der öffentlich-rechtliche TV-Auftritt den Kanzlerkandidaten der Grünen zu einem netteren Unfähigen oder zu einem unfähigeren Netten? Die ARD-Diskussion findet eine ziemlich eindeutige Antwort.
Der Kanzlerkandidat träumt von einem deutschen Google
Robert Habeck gibt sich staatstragend: dunkler Anzug, grüne Krawatte um den Hals. Die kontrastiert sehr hübsch zum Rot-Schwarz, wie es Moderatorin Sandra Maischberger trägt.
Schöne Sätze hat Habeck neben seiner Krawatte mitgebracht, als ihn die Moderatorin nach dem neuen US-Präsidenten und seiner Amtseinführung fragt. „Wir müssen geschlossen und entschlossen agieren“, ist so einer. Oder auch: „Eine Lehre ist, dass Europa mehr für den Frieden tun muss.“ Das ist alles erwartbar und brav.
Wilder wird es, wenn der 55-Jährige auf den Einfluss der Technik-Milliardäre in den USA zu sprechen kommt. Da fordert er dann: „Das nächste Google muss aus Deutschland oder Europa kommen.“ Als Forderung hat das Unterhaltungswert. Es ist allerdings der Noch-Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland, der kurz vor Mitternacht öffentlich solche Träume träumt. Die Frage, ob er in seiner Amtszeit dafür genügend getan hat, könnte zu einem bösen Erwachen führen.
Habeck mogelt sich ums Konkrete
Zu nachtschlafender Zeit kann sich der Zuschauer die Augen reiben: Er erlebt einen Wirtschaftsminister, der sich vor Zahlen drückt. Moderatorin Sandra Maischberger befragt ihn nach seiner Idee, Sozialabgaben auch auf Aktien- oder Zinsgewinne zu erheben.
Es ist bemerkenswert, wie Robert Habeck versucht, sich um Konkretes und Greifbares zu mogeln. Da hebt er an, die Vermögensverteilung in Deutschland zu beklagen. Er spricht von den „Superreichen“. Es sei sinnvoll, dass sich diese stärker beteiligen. „Dann werden wir den Weg finden“, sagt Habeck, „wir diskutieren die Laufrichtung.“
Das kann man sich auch mal konkret vorstellen. Da steht einer in den Startblöcken, um Bundeskanzler dieses Landes zu werden. Und viereinhalb Wochen vor dem geplanten Startschuss will er erst einmal den Weg finden. Und dann in Ruhe diskutieren, ob er nach links oder rechts, nach vorne oder hinten laufen will. Wenn wir beim Lauf-Bild aus dem Sport bleiben: Das klingt nicht nach einer Goldmedaille. Auch nicht nach Silber oder Bronze.
Die Details will Habeck später klären
Die Moderatorin reagiert mit angemessener Verwunderung. Der Dialog hat viel Unterhaltungs- und wenig Informationswert. „Ich möchte wissen, ob Sie’s einfach mal durchgedacht haben?“, fragt Maischberger. „Es soll ein Solidarausgleichssystem geben“, gibt Habeck zur Antwort. Maischberger: „Die Details klären wir später?“ Habeck: „So ist es.“
Den amtierenden Wirtschaftsminister und grünen Kanzlerkandidaten beeinträchtigt der Verzicht auf Fakten nicht in seiner Attacke auf die politischen Mitbewerber. „Dass die anderen Kollegen sich vor dieser Fragestellung drücken – das ist heiße Luft in Tüten.“ Da kann man nur hoffen, dass die Tüten aus Recycling-Material sind und gut biologisch abbaubar.
Apropos Kompost: Dort verortet Habeck politisch auch den CDU-Kandidaten – und das mit einiger Bösartigkeit in seinem vergifteten Lob: „Herr Merz ist gut in der Oppositionsrolle.“
Und Trump? Von ganz schlecht bis rüpelhaft
Am Tag nach der Amtseinführung des amerikanischen Präsidenten wird neben der deutschen auch die Weltpolitik zum Thema. Der ARD-Talk spielt einen Satz aus dem Jahr 2020 über eine Rede Donald Trumps ein: „Nur Selbstlob, Ignoranz, Missachtung von allen Leuten – es war die schlechteste Rede, die ich in meinem Leben gehört habe“, sagte Habeck damals. Und jetzt, im Jahr 2025 bei der Rede zur Amtseinführung? „Er hat noch einen draufgepackt, das war eine rüpelhafte Rede.“
Für Deutschland sieht der grüne Kanzlerkandidat „eine doppelte Gefahr“. Dass dieser Stil in unser System eingreift, ist die eine. Die andere? „Es gibt eine Verführungskraft, weil erfolgreich sind die ja.“
„Zuversicht“ plakatiert der 55-Jährige in Großbuchstaben auf Grün. Viereinhalb Wochen bleiben Habeck noch bis zum Wahlsonntag am 23. Februar. „Ich habe nie behauptet, dass ich die riesengroße Chance habe. Die Dynamik ist da – wer weiß, mal gucken!“