Saturday, January 4, 2025

Großbritannien kontert Trump-Forderung nach Windkraft-Abbau

Frankfurter Allgemeine Zeitung Großbritannien kontert Trump-Forderung nach Windkraft-Abbau 7 Std. • 2 Minuten Lesezeit Auf seiner Onlineplattform Truth Social fordert Donald Trump die Abschaffung der Windräder in der Nordsee. Großbritannien hat auf die Forderung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump nach einem Abbau von Windrädern in der Nordsee mit einem klaren Bekenntnis zu erneuerbaren Energien reagiert. „Wir müssen unsere Abhängigkeit von instabilen Märkten für fossile Brennstoffe durch saubere, heimische Energie ersetzen, die in Großbritannien kontrolliert wird“, erklärte ein britischer Regierungssprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur PA. Man lege die Priorität auf eine faire und erfolgreiche Energiewende in der Nordsee im Einklang mit geltenden Klima- und Rechtsverpflichtungen. Trump hatte zuvor auf seiner Online-Plattform Truth Social auf einen Bericht aus dem vergangenen November verwiesen, in dem es um den angekündigten Rückzug des US-Ölkonzerns Apache aus der Region aufgrund einer Steuererhöhung für Öl- und Gasproduzenten in der Nordsee geht. Dazu meinte der 78-Jährige, Großbritannien mache einen „sehr großen Fehler“ in der Energiepolitik. „Öffnet die Nordsee. Schafft die Windräder ab!“, fügte er hinzu. „Sie haben überall Windräder aufgestellt, und der Wind wehte nicht so stark. Und wenn sie diesen Prozess fortgesetzt hätten, wäre Deutschland jetzt pleite“, hatte Trump gesagt. Anders als von dem Republikaner nahegelegt, hat Deutschland zuletzt von Jahr zu Jahr wieder mehr Windräder aufgebaut. In dem von Trump geteilten Bericht begründet Apache den Rückzug bis 2029 aus der Nordsee damit, dass die Ölförderung durch steigende Abgaben unwirtschaftlich würde. Die einen setzen auf Erneuerbare, der andere auf Öl und Gas Die im Juli gewählte britische Labour-Regierung um Premierminister Keir Starmer setzt deutlich stärker auf umweltfreundliche Energie. Offshore-Wind spielt dabei eine entscheidende Rolle. Neue Lizenzen für Öl- und Gasfirmen für Bohrungen in der Nordsee sollen nicht mehr vergeben werden. Nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus in etwas mehr als zwei Wochen will Trump dagegen abermals die Öl- und Gasproduktion fördern. Schon in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte er Standards beim Klima- und Umweltschutz aufgeweicht und die USA aus dem Weltklimaabkommen von Paris zurückgezogen. Diesen Schritt hatte sein Nachfolger Joe Biden letztlich wieder rückgängig gemacht.