Tuesday, January 14, 2025
Brände in Kalifornien: Feuerwehrchefin von Los Angeles warnt vor Winden
DER SPIEGEL
Brände in Kalifornien: Feuerwehrchefin von Los Angeles warnt vor Winden
15 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Am Wochenende hielt die Feuerwehr die Brände in Los Angeles einigermaßen in Schach. Die Einsatzkräfte fürchten aber, dass sich die Feuerkatastrophe bald wieder zuspitzen könnte. Denn der Wind steht schlecht.
Die Feuerwehr von Los Angeles warnt vor gefährlichen Wetterbedingungen, welche die Brände in der Westküstenmetropole wieder anfachen könnten. Die zu erwartenden Winde und die Trockenheit sorgten für große Brandgefahr im Großraum Los Angeles, sagte Bezirks-Feuerwehrchef Anthony Marrone. Die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin Crowley, machte deutlich, dass die Gefahr noch nicht gebannt sei. »Wir dürfen unsere Wachsamkeit nicht vernachlässigen.«
Der US-Wetterdienst sagte für Montag und Dienstag wieder stärkere Winde voraus und warnte vor »extremer« Feuergefahr. Durch den Wind könnten sich die Brände »explosionsartig« ausbreiten, hieß es. »Wir brauchen von Mutter Natur eine Pause«, sagte Brice Bennett von der Brandschutzbehörde Cal Fire dem Nachrichtensender CNN. »Wir haben die Feuerwehrleute, wir haben das Wasser, wir brauchen mehr Zeit.« Die Löschbrigaden arbeiteten weiter in Schichten von 24 und 36 Stunden am Stück.
Die Zahl der bestätigten Todesfälle ist mittlerweile auf 24 gestiegen. Weitere Menschen werden noch vermisst. Mehr als 100.000 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen und durften weiterhin nicht zurück. Doch es gibt auch kleine Fortschritte bei der Brandbekämpfung.
Das »Palisades Fire«, das ganze Straßenzüge des Stadtteils Pacific Palisades verwüstet hatte, erfasste nach Behördenangaben bis Sonntagabend (Ortszeit) eine Fläche von knapp 96 Quadratkilometern und war zu 13 Prozent eingedämmt. Das »Eaton Fire« nahe Pasadena und Altadena nordöstlich von Los Angeles brannte demnach auf einer Fläche von etwa 57 Quadratkilometern und war zu 27 Prozent unter Kontrolle.
Fortschritte gab es beim vergleichsweise kleinen »Hurst Fire« nahe der Stadt San Fernando. Dieses ist laut Cal Fire inzwischen zu 89 Prozent eingedämmt. Es zerstörte bislang eine Fläche von rund 3,2 Quadratkilometern.
Keine Löschflugzeuge bei starkem Wind
Ein großes Problem sei, dass mit Winden von rund 50 Kilometern pro Stunde die Löschung aus der Luft nicht mehr funktioniere, sagte Bennett. Denn der Wind verwehe das Wasser, bevor es in einer Ladung am Boden ankommen könne. Unterdessen trieben die Winde Funken durch die Gegend, die neue Feuer starteten.
Am Anfang hatten Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde das Feuer schnell ein Haus nach dem anderen verschlingen lassen. Die Menschen mussten fliehen – und einige blieben zurück, um ihre Häuser zu retten.