Saturday, January 4, 2025

Austausch von „Militärtechnologien“: China besorgt über Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland

FR Austausch von „Militärtechnologien“: China besorgt über Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland Alexander Görlach • 20 Std. • 3 Minuten Lesezeit Nordkorea hat Tausende Soldaten in den Ukraine-Krieg geschickt – „mit ungeahnten Folgen für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel“. Auch China ist besorgt. Ob Ukraine-Krieg, der bedrohliche Aufstieg Chinas oder der erneute Sieg von Donald Trump bei der US-Wahl: Unsere Welt ist im Umbruch. Autoritäre Regime haben Aufwind, westliche Demokratien geraten in der Defensive. Für IPPEN.MEDIA blickt Alexander Görlach in der Videokolumne „Görlachs Weltgeschehen“ regelmäßig auf die Brennpunkte dieser Welt. Görlach ist Geopolitik-Experte und unterrichtet an der New York University. Herr Görlach, wird sich 2025 die Lage im Taiwan-Konflikt zuspitzen? Zu Xi Jinpings Strategie gehört, sich den Westpazifik einzuverleiben. Deshalb sollen Taiwan und die Philippinen Teile ihrer Meere verlustig gehen. Im Jahr 2024 kam es vermehrt – mehr als zuvor – zu Provokationen der chinesischen Marine, aber auch der chinesischen Luftwaffe in den Luftraum von Taiwan. Das heißt, Beobachter gehen davon aus, dass diese Provokationen auch im neuen Jahr weitergehen – mit dem Ziel, die Armeen der Philippinen und Taiwans zu zermürben. Jedoch sind beide Länder Verbündete der USA, sodass immer auch jede Provokation, jede schiefgeleitete Provokation die Gefahr eines neuen Krieges mit sich bringt. Wie wird sich Donald Trump in dem Konflikt verhalten? Die Wahl seines Außenministers und nationalen Sicherheitsberaters legen nahe, dass Donald Trump die Politik, die er in seiner ersten Amtszeit gegenüber China geführt hat, auch in seiner zweiten fortsetzen wird. Damit nicht genug: Er wird auch die Bündnispolitik von Joe Biden fortsetzen, das heißt: Unterstützung für die Philippinen, Unterstützung für Taiwan. Gleichzeitig wird er natürlich immer einfordern, dass die Länder auch genug tun, um für ihre eigene Sicherheit zu sorgen. Aber ich denke, es ist verstanden in seiner Administration, dass der Friede in Ostasien maßgeblich davon abhängt, ob die Vereinigten Staaten hier mit im Boot bleiben. „China sieht die Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland mit wachsender Sorge“ Zur Person Macht Peking die zunehmende Kooperation zwischen Russland und Nordkorea Sorge? Peking sieht die Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland mit wachsender Sorge. Es werden Militärtechnologien ausgetauscht, und sogar 10.000 Soldaten aus Nordkorea wurden an die Front in der Ukraine geschickt. Die Zusammenarbeit mit Russland könnte dazu führen, dass Kim Jong-un am Ende erfolgreich sein Atomprogramm abschließen kann, mit ungeahnten Folgen für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel. Südkorea ist ein Verbündeter der USA, wohingegen Nordkorea von China protegiert wird, das heißt, ein Konflikt, der dort erneut ausbricht, könnte die beiden Weltmächte direkt in eine militärische Auseinandersetzung zwingen. Wohin steuert China innenpolitisch? Ökonomisch war das Jahr 2024 kein erfolgreiches für die Volksrepublik China. Der Binnenkonsum will nicht anziehen, die Immobilienkrise schwelt weiter, und auf die Elektrofahrzeuge, die mit viel Subventionen der Kommunistischen Partei Chinas überall in die Welt exportiert werden sollen, werden Strafzölle erhoben. Das heißt, wenn es so ökonomisch nicht gut läuft, ist auch die innenpolitische Stimmung nicht gut, und da gehen Diktatoren gern auf ihr Handbuch zurück und ziehen die Daumenschrauben an. Das wurde vor allem deutlich an der Aburteilung von 55 Demokratieaktivisten in Hongkong. Das soll dem Rest des Landes zeigen, dass auch im Jahr 2025 niemand über der Kommunistischen Partei Chinas stehen darf.