Saturday, December 9, 2023

Fünffacher Weltmeister im Einer: Ruder-Legende Peter-Michael Kolbe ist tot

ntv.de Fünffacher Weltmeister im Einer: Ruder-Legende Peter-Michael Kolbe ist tot 7 Std. Der Ruderer Peter-Michael Kolbe ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Kolbe war in den 1970er- und 1980er-Jahren einer der besten Einer-Ruderer der Welt. Fünfmal gewann der Ausnahmeathlet WM-Gold, bei Olympia fuhr er zu drei Silbermedaillen. Kolbe bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Montreal. Der frühere Ruderer Peter-Michael Kolbe ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Das estätigte der Deutsche Ruder-Verband (DRV) dem "Spiegel". Kolbe war in den 1970er- und 1980er-Jahren einer der weltweit besten Einer-Ruderer. Fünfmal gewann der Ausnahmeathlet WM-Gold, bei Olympia fuhr er zu drei Silbermedaillen. Laut "Bild" verstarb Kolbe am Freitag in einem Pflegeheim in Lübeck, dem Boulevardblatt zufolge soll er schwer an Demenz erkrankt gewesen sein. In seiner aktiven Karriere hatte Kolbe 1973 den ersten großen Titel errungen, bei den Europameisterschaften in Moskau ließ er die versammelte Konkurrenz. Bei Weltmeisterschaften sammelte der 1,94 Meter große Modellathlet anschließend bis 1987 insgesamt neun Medaillen: fünfmal Gold (1975, 1978, 1981, 1983 und 1986), zweimal Silber (1979 und 1987) sowie zweimal Bronze (1974 und 1985). Bei Olympischen Spielen blieb ihm der ganz große Erfolg indes verwehrt: 1976, 1984 und 1988 kam er im Einer-Finale jeweils als Zweiter ins Ziel, die Spiele 1980 in Moskau verpasste er aufgrund des Boykotts der Bundesrepublik. Nachhaltig für Aufsehen sorgte der Endlauf 1976 in Montreal, vor dem Kolbe eine Spritze bekam und womöglich aufgrund von deren Nebenwirkungen auf den entscheidenden Metern einbrach. Die "Kolbe-Spritze" war laut Ruderweltverband jedoch kein Doping, sondern soll eine Art Vitaminspritze gewesen sein. 2013 sagte Kolbe, der Name der Spritze störe ihn - denn es habe sich eben nicht um Doping gehandelt, sondern um eine zwar umstrittene, aber erlaubte Gabe von Mitteln. "Doping ist das, was auf der Dopingliste steht. Das Präparat war damals aber nicht verboten. Ich habe vorher und nachher nie wieder etwas genommen." Nach seinem Karriereende 1989 arbeitete Kolbe zunächst als Teamchef im Deutschen Ruderverband, anschließend bis 1994 als Sportdirektor. Nach einer Zeit in Norwegen kehrte Kolbe Mitte der 2000er-Jahre nach Hamburg zurück, zuletzt lebte er in Lübeck, wo er auch immer noch in einem Ruderklub aktiv war.