Friday, September 22, 2023
Nur 40 Prozent der internationalen Firmen haben Russland verlassen
WELT
Nur 40 Prozent der internationalen Firmen haben Russland verlassen
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Trotz des Ukraine-Krieges macht die Mehrheit der ausländischen Investoren weiter Geschäfte in Russland. Das geht aus Daten hervor, die der EU-Kommission vorliegen. Der FDP-Politiker Moritz Körner ist empört – die EU müsse die Sanktionen gegen Russland nachschärfen.
Das Finanzviertel in Moskau – für so manchen internationalen Konzern läuft das Geschäft weiter
Ein Großteil der ausländischen Investoren macht nach Angaben der EU-Kommission trotz des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine noch in Russland Geschäfte. Nur gut 40 Prozent der internationalen Firmen haben sich demnach entschlossen, das Land zu verlassen, oder setzten dies bereits in die Tat um, wie sich aus einer Antwort der EU-Kommission auf eine Anfrage des Europaabgeordneten Moritz Körner (FDP) ergibt.
Die Brüsseler Behörde stützt sich auf Daten der Yale Management School und des ukrainischen KSE Instituts. Diesen Angaben zufolge sind etwa das Pharmaunternehmen Stada und der Gesundheitskonzern Fresenius noch in Russland tätig. Die Unternehmen hatten das in der Vergangenheit mit der medizinischen Versorgung der Menschen vor Ort begründet.
Firmen unterstützen „direkt die putinsche Kriegsmaschinerie“
„Jedes europäische Unternehmen, das weiterhin Gewinne in Russland macht, unterstützt mit seinen Steuern an den russischen Staat direkt die putinsche Kriegsmaschinerie“, sagte Körner. Die EU müsse ihr Sanktionsregime entsprechend nachschärfen. „Der Verbleib europäischer Unternehmen am russischen Markt muss zu einem wirtschaftlichen Verlustgeschäft gemacht werden“, forderte der FDP-Politiker.
Die EU werde der Ukraine weiterhin entschlossenen politischen, finanziellen, humanitären und militärischen Beistand gegen den brutalen Angriffskrieg Russlands leisten, hieß es seitens der EU-Kommission.