Thursday, September 21, 2023
„Habeck täuscht die Bürger erneut“: CSU warnt vor neuem Ärger beim Heizen - nun geht es ums Holz
Merkur
„Habeck täuscht die Bürger erneut“: CSU warnt vor neuem Ärger beim Heizen - nun geht es ums Holz
Artikel von Mike Schier •
5 Std.
Energiepolitik der Bundesregierung
„Habeck täuscht die Bürger erneut“: CSU warnt vor neuem Ärger beim Heizen - nun geht es ums Holz
Der Ärger um das Heizgesetz schien fast ausgestanden – jetzt bekommt er offenbar neue Nahrung. Verbände und Opposition rügen Benachteiligung für Holzheizungen.
München - Am Montag (18. September) hatte das Bundeswirtschaftsministerium Förderrichtlinien veröffentlicht. Es geht um die Frage, wie neue Anlagen künftig unterstützt werden sollen. Der Vorwurf von Verbänden und Opposition: Die Hürden für Anlagen von Holzpellets und Hackschnitzeln seien so hoch, dass Holzheizungen künftig nicht mehr wirtschaftlich eingebaut werden können.
CSU rügt neues Problem für Holzheizungs-Besitzer: „Habeck täuscht die Bürger erneut“
„Robert Habeck täuscht erneut die Bürger mit dem Heizungsgesetz, er betreibt weiter Politik gegen die Biomasse und damit gegen die ländlichen Räume“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt dem Münchner Merkur. „Die angebliche Technologieoffenheit im Heizungsgesetz ist in Wahrheit eine Illusion. Habeck will Holzheizungen massiv benachteiligen“, erklärte Dobrindt.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verfolgt am 9. September die Debatte im Bundestag.
Für die Förderung einer neuen Holz-Heizung (bis zu 30 Prozent) müsse zusätzlich eine Solarthermie- beziehungsweise Photovoltaikanlage oder eine Wärmepumpe eingebaut werden. „Holzheizungen sind eine CO2-neutrale, nachhaltige Form der Energieerzeugung und müssen genauso gefördert werden wie alle anderen Formen“, so Dobrindt. Man werde das Gesetz im Falle einer Regierungsbeteiligung wieder abschaffen.
Holzenergie-Verband alarmiert: „Ein unerhörter Vorgang“
Auch die Verbändeallianz zur Stärkung der Holzenergie – von Waldbesitzern bis Schornsteinfegern – reagiert alarmiert. „Ein unerhörter Vorgang“, heißt es in einem Schreiben an die Abgeordneten des Bundestags, das dem Merkur vorliegt. Die Technologieoffenheit des Gesetzes werde „durch die Hintertür eliminiert“. Zentrale Forderungen der Allianz: Holzheizungen müssen ohne Solarenergie oder Wärmepumpe förderfähig sein. Zudem dürften die förderfähigen Kosten für Hybridanlagen nicht von 60.000 auf 30.000 Euro abgesenkt werden.
Nach Einschätzung der Fachverbände nehmen 90 Prozent der Käufer von Holzheizungen die staatliche Förderung in Anspruch. (Mike Schier)