Thursday, September 21, 2023
Altersarmut: So viele Rentner müssen in Deutschland immer noch arbeiten gehen
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Altersarmut: So viele Rentner müssen in Deutschland immer noch arbeiten gehen
Artikel von Franziska Klemmer •
2 Std.
Die wachsende Altersarmut betrifft zunehmend Menschen und führt dazu, dass viele Rentner:innen, trotz vieler Jahre harter Arbeit, nicht in der Lage sind, ihren wohlverdienten Ruhestand zu genießen und weiterhin erwerbstätig sind. Doch wie viele Menschen arbeiten trotz des Erreichen des Renteneintrittsalters weiter? Das Bundesarbeitsministerium hat neue Zahlen veröffentlicht.
Immer mehr Rentner:innen in Deutschland gehen arbeiten
Nach dem Erreichen des Renteneintrittsalters weiter arbeiten? Für viele Rentner:innen kommt dies offensichtlich infrage. Denn laut den neusten Zahlen des Bundesarbeitsministeriums, die als Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Bundestag veröffentlicht wurden, gibt es in Deutschland über 1.123.000 Erwerbstätigen im Alter von über 67 Jahren. Zuerst hatte das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) über diese Daten berichtet.
Dabei setzt sich die Zahl der arbeitenden Senior:innen aus 251.000 sozialversicherungspflichtig sowie 872.000 ausschließlich geringfügig beschäftigten Rentnerinnen und Rentnern zusammen. Die meisten von ihnen arbeiten also in sogenannten 520-Euro-Mini-Jobs.
Aus finanziellen Gründen entscheiden sich immer mehr Senior:innen dafür, weiterhin erwerbstätig zu sein. Denn im Vergleich zum Vorjahr 2021 gab es einen Anstieg um 15.000 erwerbstätige Rentnerinnen und Rentner. Ende 2022 waren mehr als 400.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über 70 Jahre alt, und etwa 138.000 Beschäftigte waren bereits über 75 Jahre alt.
Die Linke zeigt sich angesichts dieser Zahlen empört: „Immer mehr Menschen müssen auch noch mit über 67 Jahren arbeiten, das ist eine traurige Entwicklung und ein Symptom eines kaputten Rentensystems“, sagte der Ostbeauftragte der Linksfraktion, Sören Pellmann, dem RND. „Für viele ist das keine freiwillige Entscheidung, sondern notwendig, um über den Monat zu kommen“, warnte er und sprach von einer „traurigen Entwicklung“ und einem „Symptom eines kaputten Rentensystems“.
Um Rentner:innen finanziell etwas unter die Arme zugreifen, hatte der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, erst in der vergangenen Woche eine Rentenerhöhung von 10 Prozent oder mindestens 200 Euro im Monat gefordert. Darüber hinaus fordert Bartsch, dass das Rentenniveau wieder auf „mindestens 53 Prozent“ (aktuell 48 Prozent) angehoben werden müsse.
Quellen: RedaktionsNetzwerk Deutschland, Die Zeit