Monday, July 4, 2022

„Der FSB hat meinen Vater getötet“: Krebskranker russischer Forscher stirbt nach Festnahme am Krankenbett

Tagesspiegel „Der FSB hat meinen Vater getötet“: Krebskranker russischer Forscher stirbt nach Festnahme am Krankenbett Vor 24 Min. | Der schwerkranke russische Wissenschaftler Dmitri Kolker ist zwei Tage nach seiner Festnahme gestorben. Sein Sohn macht den Inlandsgeheimdienst verantwortlich. Ein anerkannter russischer Wissenschaftler mit einer schweren Krebserkrankung ist unter dem Vorwurf der Spionage im Krankenhausbett festgenommen worden und zwei Tage später gestorben. Dmitri Kolker sei am Samstag in einem Krankenhaus in Moskau verschieden, teilte seine Familie am Sonntag mit. Zuvor war er in einem Moskauer Gefängnis, wie es in einer Mitteilung der Behörden hieß, die Kolkers Sohn Maxim auf der Online-Plattform VKontakte veröffentlichte. Zwei Tage zuvor hatte ein Gericht in der sibirischen Stadt Nowosibirsk mitgeteilt, dass Kolker festgenommen und für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen worden sei. Demnach wurden ihm "Verrat" und "Spionage zugunsten eines ausländischen Staates" vorgeworfen, worauf 20 Jahre Haft drohen. Nach Angaben der Familie wurde der 54-jährige Kolker von Agenten des Inlandsgeheimdienstes FSB in der Klinik von Nowosibirsk festgenommen, wo er wegen Krebs im Endstadium behandelt wurde, und trotz seines Zustands nach Moskau gebracht. "Der FSB hat meinen Vater getötet, sie wussten, in welchem Zustand er war, aber sie haben ihn aus dem Krankenhaus herausgeholt. Danke, mein Land!", schrieb Maxim Kolker auf VKontakte. Die Familie habe nicht einmal die Erlaubnis bekommen, sich von ihm zu verabschieden. FSB habe Kolker beschattet Kolker, Laser-Experte, Doktor der Physik und der Mathematik, hatte an der Universität von Nowosibirsk ein Labor für Quanten- und optische Technologie geleitet. Nach Angaben seines Sohnes wurde er der Spionage verdächtigt, nachdem er während einer internationalen Konferenz in China Kurse gegeben habe. Während der Konferenz sei Kolker ständig von einem FSB-Agenten begleitet worden, um die Weitergabe heikler Informationen zu verhindern. In Russland werden Wissenschaftler regelmäßig der Spionage beschuldigt und deswegen verurteilt.