Wednesday, March 2, 2022

Sängerin Stevie Nicks: Putin spricht nur noch mit Geistern

Sängerin Stevie Nicks: Putin spricht nur noch mit Geistern Die Fachpresse zählt sie zu den 100 besten Songwriterinnen der Welt. Jetzt knöpfte sich die Fleetwood Mac-Frontfrau in einem sarkastischen "Nachtgesang" Putins Psyche vor: Er sitze einsam am langen Tisch und sei nur noch von Gespenstern umgeben. Von Peter Jungblut Stevie Nicks (73) machte Karriere mit der Band "Fleetwood Mac" und tourte mit den Dixie Chicks, den "Pretenders" und Sheryl Crow. In der Ruhmeshalle der Rockmusik ist Nicks gleich zwei Mal vertreten, als Bandmitglied und als Solistin. Jetzt sorgte die Künstlerin mit einer Art düsterem Nachtlied für Aufsehen. Unter dem Titel "Aus meinem Tagebuch" twitterte sie einen Text über die seelische Befindlichkeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Ihre Nachtgestalten müssen den Kopf schütteln" Der Staatsmann sei wohl sehr einsam und sitze Tag und Nacht allein an einem langen, langen Marmortisch und spreche mit Geistern: "Weil Sie wirklich keinen Freund haben, jeder hat Angst vor Ihnen, selbst Angst davor, Ihnen einen guten Rat zu geben, denn große Herrscher leihen ihr Ohr nur noch Gespenstern. Ihre Nachtgestalten müssen den Kopf schütteln, was die Tötung von Kindern und jungen Menschen angeht und die nur zum Zeitvertreib zerstörten Häuser junger Familien." Stevie Nicks' Tweet Ich möchte eingebundene Tweets in BR24 sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) an Twitter übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung durch Anklicken des Opt-Out-Buttons geändert werden. Die Geister seien damit gewiss nicht einverstanden, so Nicks: "Ihre Sportler, Ihre großartigen Schriftsteller, herausragenden Tänzerinnen, Ihre erstaunliche kreative Geschichte: Selbst mit all dieser Schönheit, die hinter Ihnen prunkt, wird Ihnen niemals vergeben. Ihre Gespenster werden Sie Tag und Nacht heimsuchen." Sie würden wohl die Köpfe schütteln und murmeln: "Diesmal, Wladimir, bist du zu weit gegangen. Du hast eine heilige Linie überschritten. Du hast versucht, ein geliebtes Land seinen geliebten Bewohnern zu entreißen. Schon jetzt bist Du verantwortlich für Hunderte von Toten, einschließlich Zivilisten und Kindern, Tausende von Verletzten und Hunderttausende, die um ihr Leben rennen. Und es fängt gerade erst an." "Ich hoffe, Sie werden unsichtbar" Sie hoffe, dass Putin niemals mehr zur Ruhe komme, so Nicks: "Ich wünsche mir, Sie sitzen an diesem langen, hässlichen und einsamen Tisch für den Rest Ihres Lebens. Ich hoffe, die Gespenster umringen Sie, bis Sie alt und grau und erbärmlich geworden sind. Ich hoffe, die Geschichtsbücher in Ihrem Land hören auf, jemals wieder ein Wort über Sie zu verlieren." Sie wünsche sich, Putin zerfalle zu Staub: "Ich hoffe, Sie werden unsichtbar und werden ganz und gar vergessen, ein völlig Unbekannter, dessen Heimat in keiner Richtung mehr erreichbar ist. Die Geister kommen, Herr Putin und suchen Sie. Womöglich sind sie schon da." Schon Bertolt Brecht schickte Mächtige "ins Nichts" Mit ihrem poetischen Hassgesang zitiert Nicks das auch schon bei Bertolt Brecht vorkommende literarische Motiv, eines Tages mögen (Über-)Mächtige ins "Nichts" verstoßen und vergessen werden, und sei es nach ihrem Ableben. So erwartet in einem Drama von Brecht aus dem Jahr 1939 den römischen Feldherrn Lukullus im Jenseits ein Gerichtsverfahren, bei dem seine Opfer, darunter Soldaten und Arme, die Geschworenen stellen. Der Schuldspruch lautet auf Vertreibung aus dem Paradies - geradewegs ins Nichts. Der Komponist Paul Dessau machte daraus 1951 eine Oper.