Thursday, March 17, 2022

„Können nicht auf Foie Gras, Austern oder Geschlechterfreiheiten verzichten“: Putin schmäht pro-westliche Russen als „Abschaum“

Tagesspiegel „Können nicht auf Foie Gras, Austern oder Geschlechterfreiheiten verzichten“: Putin schmäht pro-westliche Russen als „Abschaum“ Vor 10 Std. In seiner Fernsehansprache wirft der Präsident dem Westen vor, die russische Gesellschaft spalten und das Land zerstören zu wollen. Am Kriegstag 21 wandte sich der russische Präsident erneut an die Bevölkerung und erhob schwere Vorwürfe. In seiner im Staatsfernsehen übertragenen Rede warf Wladimir Putin dem Westen vor, die russische Gesellschaft spalten und das Land zerstören zu wollen. Dies werde nicht gelingen, sagte Putin vor Ministern. „Jedes Volk, und insbesondere das russische Volk, wird immer die wahren Patrioten von dem Abschaum und den Verrätern unterscheiden können, um diese einfach auszuspucken wie eine Mücke, die versehentlich in ihren Mund geflogen ist.“ Er sei zudem davon überzeugt, „dass eine solche natürliche und notwendige Selbstreinigung der Gesellschaft unser Land, unsere Solidarität, unseren Zusammenhalt und unsere Bereitschaft, auf alle Herausforderungen zu reagieren, nur stärken wird“, sagte Putin. Russen, die in Miami und an der Côte d’Azur leben, „die nicht auf Foie Gras, Austern oder sogenannte Geschlechterfreiheiten verzichten können“, bezeichnete er als Verräter. Sie wären aus seiner Sicht „bereit, ihre eigene Mutter zu verkaufen“, und mehr mit dem Westen zu sympathisieren, weil sie „gedanklich genau dort verwurzelt sind und nicht hier, nicht bei unserem Volk, nicht bei Russland“. Putin wendet wieder Nazi-Vergleiche an Anders als der Chef der russischen Nationalgarde, Viktor Solotow, berichtete, will Putin nichts davon wissen, dass der Krieg im Nachbarland langsamer vorankommt als erhofft. Die von ihm so genannte „militärische Spezialoperation“ laufe nach Plan, so der Präsident. Dann wandte er sein bekanntes Narrativ an, die demokratisch gewählte ukrainische Führung als Neonazis zu bezeichnen und deutete an, sie würden einen Völkermord an den russischsprachigen Menschen im Osten des Landes begehen. „In absehbarer Zeit war es möglich, dass das Pro-Nazi-Regime in Kiew Massenvernichtungswaffen in die Hände bekommen könnte, und sein Ziel wäre natürlich Russland gewesen“, so Putin. Russland wiederum werde seine Ziele in der Ukraine erreichen und sich nicht dem, wie er es nannte, „westlichen Versuch unterwerfen, die globale Vorherrschaft zu erlangen und Russland zu zerstückeln“. Wenn der Westen dachte, dass Russland zusammenbrechen oder nachgeben würde, „kennen sie unsere Geschichte oder unser Volk nicht“. Mit Blick auf die Sanktionen, die von den Europa und den USA verhängt wurden, schwor er die Bevölkerung auf schwere Zeiten ein. Inflation und Arbeitslosigkeit würden steigen und eine strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft erforderlich werden. Zugleich versprach er Familien mit Kindern Unterstützung. (Reuters, NYT)