Thursday, February 20, 2025
"Ukraine muss sich mäßigen": Trumps Sicherheitsberater rüffelt Selenskyj
ntv.de
"Ukraine muss sich mäßigen": Trumps Sicherheitsberater rüffelt Selenskyj
3 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Die "Friedensgespräche" zwischen Moskau und Washington sorgen für Unfrieden. Der ukrainische Präsident Selenskyj wehrt sich gegen Trumps Diktator-Beschimpfung und die US-Administration reagiert empfindlich. Kiew müsse sich mäßigen, sagt Sicherheitsberater Waltz. Der Kreml stimmt zu.
Nach den Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump hat sein nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz die Ukraine zur Mäßigung aufgefordert. Dass die Ukraine schlecht über die USA rede, sei inakzeptabel, sagte Waltz dem Sender Fox News. Die USA versuchten, einen Friedensvertrag mit Russland auszuhandeln, der für alle Seiten akzeptabel sei.
"Sie müssen sich mäßigen", sagte Waltz. Er äußerte zudem die Überzeugung, dass die Differenzen zwischen den USA und der Ukraine beigelegt werden könnten. Zugleich wies Waltz Vorwürfe zurück, dass die USA ihre Verbündeten und die Ukraine bei den Friedensbemühungen nicht konsultierten. Hier gehe es um Pendeldiplomatie, "denn alle gleichzeitig an den Tisch zu bringen, hat in der Vergangenheit einfach nicht funktioniert", führte er weiter aus.
Kreml lobt "vollständige" Übereinstimmung mit Trump
Auch Russland verurteilte Selenskyjs Äußerungen als "inakzeptabel". "Die Wortwahl von Selenskyj und vielen Vertretern des Kiewer Regimes lässt sehr zu wünschen übrig", sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. "Dass Selenskyjs Beliebtheit sinkt, ist eine absolut offensichtliche Tendenz." Peskow wollte sich jedoch nicht zu genauen Zahlen zu den Zustimmungswerten von Selenskyj äußern, die laut Meinungsumfragen in der Ukraine bei über 50 Prozent liegen.
Ukraine-Gesandter Kellogg in Kiew
Trump hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch scharf attackiert und ihn einen Diktator genannt. Selenskyj hatte mehrere Behauptungen Trumps mit dem Verweis auf eine "russische Desinformationsblase" zurückgewiesen, unter anderem, dass seine Beliebtheitswerte bei nur vier Prozent lägen.
"Trump macht Putin im Moment stark"
Inmitten der Spannungen zwischen Washington und Kiew empfing der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha den US-Sondergesandten Keith Kellogg. Dabei habe er über Wege zu einem gerechten und dauerhaften Frieden im Konflikt mit Russland gesprochen, teilte Sybiha mit. "Ich habe die Bereitschaft der Ukraine bekräftigt, durch Stärke Frieden zu erreichen und unsere Vision für die notwendigen Schritte dargelegt", schrieb er auf der Online-Plattform X. Er habe zudem betont, dass die Sicherheit der Ukraine und des transatlantischen Raums "untrennbar" seien.
Kellogg war am Mittwoch in der ukrainischen Hauptstadt angekommen und hat bereits den Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee sowie die Leiter der Geheimdienste und Spezialdienste gesprochen. Nach einem Treffen von Selenskyj mit Kellogg am Nachmittag wurde die geplante Pressekonferenz abgesagt. Dies sei auf Bitten der USA geschehen, teilte das Büro von Selenskyj mit. Der Agentur RBC Ukraine zufolge fand das Treffen Selenskyjs mit Kellogg zuvor aber statt.