Friday, September 22, 2023
Bundespolizei greift 55 eingeschleuste Migranten nahe Grenze zu Polen auf
DER SPIEGEL
Bundespolizei greift 55 eingeschleuste Migranten nahe Grenze zu Polen auf
Artikel von Marc Röhlig •
50 Min.
An der Grenze zu Polen und in Tschechien haben Beamte mehrere Dutzend Migranten aufgegriffen. Bei den Flüchtenden handelt es sich vornehmlich um Syrer. Doch auch auf dem Landweg aus Indien waren einige unterwegs.
Bundespolizei greift 55 eingeschleuste Migranten nahe Grenze zu Polen auf
Die Bundespolizei hat in der Nähe der deutsch-polnischen Grenze dutzende Schutzsuchende aufgegriffen, die nach Deutschland einreisen wollten. Insgesamt wurden 55 illegal eingereiste Migranten aufgegriffen, darunter vor allem Menschen aus Syrien und Indien.
Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung entdeckten die Beamten am frühen Donnerstagmorgen fünf Inder, die auf dem Seitenstreifen der Autobahn 11 unterwegs waren, teilte die Bundespolizeiinspektion Pasewalk mit. In der Befragung gaben sie eine Reiseroute über die Russische Föderation, Belarus, Litauen und Polen nach Deutschland an.
Lediglich ein 29-Jähriger äußerte ein Schutzersuchen und wurde in die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes nach Stern Buchholz gebracht. Die anderen vier sollten am Freitag dem polnischen Grenzschutz übergeben werden.
Wenig später entdeckten die Beamten in einem Graben neben der Autobahn 11 drei weitere Inder, die unerlaubt eingereist waren. Zwei wurden nach Stern Buchholz, der dritte, ein 17-Jähriger, vom Jugendamt abgeholt und nach Eggesin gebracht.
Hergefahren im Transporter
Gegen 11.45 Uhr entdeckte die Bundespolizei mithilfe eines Hubschraubers 23 syrische Staatsangehörige nahe dem Grenzübergang in Ladenthin. Bei den Menschen wurden türkische, griechische und serbische Dokumente gefunden. Nach Aussagen eines Hinweisgebers wurden die Migranten durch einen Transporter mit polnischen Kennzeichen abgesetzt, der danach sofort wieder nach Polen ausreiste. Ebenfalls mit einem Transporter wurden 24 Syrer eingeschleust, die von der Landespolizei in Eggesin aufgegriffen wurden. Im Rahmen einer Erstbefragung wurde als Schleusungsroute die Balkanroute genannt.
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Auch in Tschechien waren Flüchtende aus Syrien unterwegs. Die Polizei hat einen Kastenwagen gestoppt, in dem ein Schleuser 33 Flüchtlinge aus Syrien zusammengepfercht hatte. Unter ihnen seien auch zehn Kinder gewesen, teilten die Behörden mit.
Der mutmaßliche Schleuser sei bei der Polizeikontrolle am späten Donnerstagabend in der Nähe von Hodonin festgenommen worden. Er müsse sich wegen der Straftat der Beihilfe zum unbefugten Übertreten der Staatsgrenze verantworten. Die Flüchtlinge sollten im Rahmen eines Rücknahmeabkommens an die benachbarte Slowakei übergeben werden.
Es ist bereits der zweite derartige Fall in der Gegend in kurzer Zeit. Vor knapp zwei Wochen hatte die tschechische Polizei nach einer Verfolgungsjagd einen Lieferwagen in Hodonin gestoppt, in dem sich 27 Migranten aus Syrien befanden. Der Fahrer und mutmaßliche Schleuser wurde festgenommen. Hodonin hat rund 24.000 Einwohner und liegt in der Verwaltungsregion Südmähren an der Grenze zur Slowakei, knapp 240 Kilometer südöstlich von Prag.