Wednesday, March 16, 2022
UKRAINE-TICKER-Selenskyj ruft US-Firmen zum Verlassen Russlands auf
Reuters
UKRAINE-TICKER-Selenskyj ruft US-Firmen zum Verlassen Russlands auf
Vor 8 Min.
16. Mrz (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
14.25 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert mehr Sanktionen gegen Russland und ruft alle US-Firmen auf, ihre dortigen Geschäfte aufzugeben. Die US-Kongressabgeordneten ruft er auf, alles zu tun, damit Russland nicht einen einzigen Penny bekommt, den es zur Zerstörung der ukrainischen Bevölkerung nutzen könnte.
14.21 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die USA auf, zumindest Flugzeuge bereitzustellen. Wenn die Forderung nach einer Flugverbotszone zu viel verlangt sei, dann brauche die Ukraine Flugzeuge und Flugabwehrsysteme, sagt er vor dem US-Kongress per Video-Schaltung. Er habe eine Pflicht: "Ich muss unseren Luftraum schützen."
14.12 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet die USA eindringlich um Unterstützung. "Wir brauchen Sie jetzt", ruft er den US-Kongressabgeordneten per Video-Schaltung zu. "Denken Sie an Pearl Harbor", sagt Selenskyj und erinnert damit an den Überraschungsangriff Japans auf die US-Pazifikflotte im Dezember 1941. "Wenn Sie an die Ukraine denken, dann erinnern Sie sich an die Angriffe vom 11. September 2001."
13.35 Uhr - Deutschland hat nach Angaben der Bundesregierung bereits 175.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge aufgenommen. Da es keine Regierungspflicht gebe, könne die Zahl aber noch höher sein, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. "Da kommt einiges auf uns zu", fügt er zu. Am Donnerstag wollen Kanzler Olaf Scholz und die 16 Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen über das Thema reden.
13.25 Uhr - Die Ukraine benötigt nach Angaben des tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala vor allem mehr Waffen, um sich gegen Russland verteidigen zu können. Das sagt er nach seiner Rückkehr aus Kiew, wo er und die Ministerpräsidenten Polens und Sloweniens Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geführt haben. Es sei dabei neben Waffen auch um Sanktionen, humanitäre Hilfe und mögliche weitere diplomatische Schritte gegangen.
12.40 Uhr - Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besteht bei den Verhandlungen mit Russland auf verlässliche Sicherheitszusagen. "Wir können und müssen jetzt kämpfen. Wir können und müssen unseren Staat, unser Leben, unser ukrainisches Leben verteidigen. Wir können und müssen einen gerechten, aber fairen Frieden für die Ukraine aushandeln, echte Sicherheitsgarantien, die funktionieren", sagt er in einer Video-Ansprache.
12.12 Uhr - Die Ukraine fordert für eine Verhandlungslösung mit Russland verbindliche Sicherheitsgarantien. Es sei ein festes Abkommen nötig, bei dem eine Gruppe von Staaten Garantien für klar rechtsgültige Verpflichtungen übernehmen müsse, um künftige Angriffe aktiv zu verhindern, sagt der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak. Ein solches Modell liege auf dem Verhandlungstisch. Podoljak, der auch ukrainischer Präsidialamtsberater ist, reagiert damit auf Äußerungen der russischen Seite, wonach eine Neutralität der Ukraine und eine Entmilitarisierung mit eigener Armee nach dem Beispiel Österreichs oder Schwedens ein Kompromiss für eine Verhandlungslösung sein könnte.
12.02 Uhr - Die russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa ist nach ihrem Protest vor laufenden Kameras gegen den Krieg in der Ukraine äußerst besorgt um ihre Sicherheit und die ihrer Kinder. Sie habe aber nicht vor, aus Russland zu fliehen, sagt sie in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Sie hoffe, dass ihr Protest nicht umsonst gewesen sei und dass die russische Bevölkerung ihre Augen öffne und Kriegspropaganda genauer hinterfrage. Die Journalistin hatte sich am Montagabend während einer Nachrichten-Live-Sendung des staatlichen TV-Senders Kanal Eins mit einem Plakat hinter die Moderatorin gestellt, auf dem sie zum Ende des Kriegs aufruft und vor Propaganda warnt.
11.55 Uhr - Die Schweiz verschärft ihre Sanktionen gegen Russland und Belarus. Die Reise- und Finanzsanktionen werden auf 197 Personen und neun Organisationen aus Russland ausgeweitet, erklärt das Wirtschaftsministerium. Die Sanktionsliste entspreche damit vollständig jener der Europäischen Union (EU). Zudem werden die Maßnahmen gegen Belarus verschärft. So werde etwa die Ausfuhr von sowohl zivil als auch militärisch einsetzbaren Gütern unabhängig vom Endverwendungszweck oder Endverbraucher verboten. Auch die Einfuhrverbote und Finanzsanktionen gegenüber Belarus werden verschärft.
11.44 Uhr - Russland sieht nach eigenen Angaben eine entmilitarisierte Ukraine nach dem Beispiel Österreichs oder Schwedens mit eigener Armee als mögliche Verhandlungslösung. Das ist eine Variante, die derzeit diskutiert wird und die tatsächlich als ein Kompromiss angesehen werden könnte", sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur RIA. Mit dem Verweis auf eine Entmilitarisierung scheint Peskow auf die Idee einer Neutralität der Ukraine anzuspielen.
11.35 Uhr - Die ukrainischen Streitkräfte führen nach Angaben des Präsidentenberaters Oleksii Arestowytsch an mehreren Fronten kleinere Gegenoffensiven aus. Die russischen Truppen hätten keinen Boden gutmachen können. Die Lage in den wichtigsten Brennpunkten habe sich nicht geändert - und könne dies auch nicht, weil Russland seine Ressourcen aufgebraucht habe, sagt Arestowytsch in einem Video-Briefing. Etwa zwei Drittel der Raketen, mit denen Russland ukrainische Ziele beschieße, würden zivile Gebäude und Infrastruktur treffen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Russland dementiert, Zivilisten ins Visier zu nehmen.
10.45 Uhr - Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, ist in Kiew zu einem fünftägigen Ukraine-Besuch eingetroffen. Mit der Reise will er nach Angaben der Hilfsorganisation die Forderungen nach einem besseren humanitären Zugang und Schutz der Zivilbevölkerung unterstreichen.
10.22 Uhr - Die Ministerpräsidenten von Polen, Slowenien und Tschechien sind nach Angaben der polnischen Regierung wohlbehalten von Kiew nach Polen zurückgekehrt. Delegationen um die Regierungschefs Mateusz Morawiecki, Janez Jansa und Petr Fiala waren trotz der anhaltenden Kämpfe am Dienstag mit dem Zug in die von russischen Truppen bedrohte ukrainische Hauptstadt gereist. Dort hatten sie den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen, um ihm Unterstützung zu demonstrieren.
09.43 Uhr - Bei den Verhandlungen mit der Ukraine ist man nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow kurz davor, sich über einige Formulierungen für eine Vereinbarung zu einigen. Ernsthaft diskutiert werde über einen neutralen Status der Ukraine, sagt er dem Nachrichtenportal RBC. Allerdings gebe es auch noch andere wichtige Dinge, wie etwa die Verwendung der russischen Sprache in der Ukraine sowie die Redefreiheit.
09.35 Uhr - Die Friedensgespräche mit der Ukraine sind nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow "nicht einfach". Es bestehe aber Hoffnung auf einen Kompromiss, sagt er in einem Interview mit dem Nachrichtenportal RBC.
09.30 Uhr - US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betont, sein Land stehe "eisern" zur Beistandspflicht der Nato nach Artikel 5. Die USA würden zudem die Ukraine auch weiterhin dabei unterstützen, sich gegen die russische Invasion zu verteidigen, sagt Austin vor Beratungen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Die Nato-Staaten seien geeint und an der Seite der legitimen Regierung der Ukraine. An dem Brüsseler Treffen soll auch ein Vertreter der ukrainischen Regierung teilnehmen.
09.09 Uhr - Die ukrainischen Streitkräfte starten nach Angaben der Regierung in mehreren Gebieten Gegenoffensiven. Dies verändere die Lage "radikal", erklärt der ukrainische Präsidialamtsberater Mychailo Podolyak über Twitter. Details nennt er nicht.
09.05 Uhr - Russische Truppen haben nach Angaben der ukrainischen Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk in der Hafenstadt Mariupol ein Krankenhaus unter ihre Kontrolle gebracht. 400 Patienten und Mitarbeiter würden als Geiseln gehalten. Die Soldaten hätten auf dem Klinikgelände Artillerie in Stellung gebracht und würden Schüsse abfeuern, sagt die stellvertretende Regierungschefin in einer Video-Ansprache. Ob ein Fluchtkorridor zur Evakuierung weiterer Zivilisten aus der ostukrainischen Stadt diesen Mittwoch geöffnet werden könne, sei fraglich. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Mariupol gehört zu dem am heftigsten umkämpften Städten in der Ukraine.
08.47 Uhr - Die britische Außenministerin Liz Truss äußert sich zurückhaltend zu den Erfolgsaussichten der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine. "Ich bin skeptisch, was die Friedensgespräche angeht, solange Putin immer noch Krieg in der Ukraine führt. Er muss einen Waffenstillstand in Kraft setzen und seine Truppen abziehen, damit diese Friedensgespräche ernst genommen werden können", sagt Truss der BBC. Putin müsse "um jeden Preis" gestoppt werden.
08.41 Uhr - 103 Kinder sind nach Angaben der ukrainischen Staatsanwaltschaft bislang seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine getötet worden.
07.55 Uhr - In der umkämpften ostukrainischen Großstadt Charkiw sind nach Angaben der Regionalverwaltung seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar mindestens 500 Einwohner getötet worden. Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen. Russland dementiert, bei seinen Militäraktionen Zivilisten ins Visier zu nehmen.
07.44 Uhr - Aus der von russischen Truppen belagerten Stadt Mariupol sind nach ukrainischen Angaben bislang rund 20.000 Einwohner in Privatautos geflohen. Dies teilt der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Vadym Denysenko, mit. Ukrainischen Angaben zufolge sind die Einwohner seit fast zwei Wochen ohne Heizung, Strom und fließendes Wasser in der Hafenstadt im Südosten des Landes eingeschlossen. Mindestens 200.000 Menschen seien dringend auf eine Evakuierung angewiesen.
06.45 Uhr - Die sieben führenden Industriestaaten (G7) wollen laut dem japanischen Finanzminister Shunichi Suzuki noch im Tagesverlauf erneut über die russische Invasion in die Ukraine beraten. Eine Videokonferenz dazu sei für 13.00 Uhr MEZ geplant, kündigt Suzuki im Parlament in Tokio an. Er sagte allerdings nicht, ob die Beratungen auf Ebene der Finanzminister oder anderer G7-Vertreter stattfinden sollen.
05.40 Uhr - Neun von zehn Ukrainern wären nach Ansicht des UN-Entwicklungsexperten Achim Steiner im Fall eines langanhaltenden Krieges von Armut bedroht. Im schlimmsten Fall würde die Wirtschaft des Landes zusammenbrechen und das Wachstum von zwei Jahrzehnten zunichtegemacht, sagt Steiner, Administrator des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP).
03.40 Uhr - Der Ukraine-Konflikt könnte nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) die globale Wirtschaftsordnung grundlegend verändern. Neben kurzfristigen Folgen wie einer steigenden Inflation bei nachlassendem Wachstum seien längerfristige Auswirkungen denkbar, so der IWF: "Der Krieg kann die weltweite wirtschaftliche und geopolitische Ordnung grundlegend verändern, wenn sich der Energiehandel verschiebt, sich Lieferketten verändern, Zahlungs-Netzwerke zerfallen und Länder neu über ihre Währungsreserven nachdenken."
01.00 Uhr - Bei den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine klingen die Standspunkte der beiden Seiten nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj inzwischen realistischer. "Man sagt mir, die Positionen bei den Verhandlungen klingen realistischer", sagt er in einer am frühen Mittwochmorgen veröffentlichten Videobotschaft. "Allerdings braucht es noch mehr Zeit für Entscheidungen im Interesse der Ukraine", sagt Selenskyj.
00.00 Uhr - Die USA planen einem Zeitungsbericht zufolge neue Militärhilfen im Wert von einer Milliarde Dollar für die Ukraine. US-Präsident Joe Biden wolle die Hilfen am Mittwoch bekanntgeben, berichtete das "Wall Street Journal". (Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)