Sunday, September 15, 2024
Nuklear-Drohungen aus Russland – Medwedew will Kiew zu „Schmelzpunkt“ verwandeln
Merkur
Nuklear-Drohungen aus Russland – Medwedew will Kiew zu „Schmelzpunkt“ verwandeln
Artikel von Simon Schröder • 16 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Drohungen aus Moskau
Dmitri Medwedew droht gerne mit atomarer Vergeltung. Durch die Kursk-Offensive der Ukraine sehe er einen Einsatz von Atomwaffen gegen Kiew gerechtfertigt.
Moskau – Dmitri Medwedew droht dem Westen mit einem Atomkrieg. Der ehemalige russische Präsident betonte, keiner wolle einen atomaren Konflikt, doch Russlands Geduld habe ein Ende. „Wir sind in einer schlechten Situation, mit einem komplizierten Ausgang. Deshalb haben wir noch nicht die Entscheidung getroffen, nukleare Waffen einzusetzen“, wie Medwedew auf seinem Telegram Kanal schrieb.
Weiter schrieb der Vertraute von Russlands Autokraten Wladimir Putin, dass die Kursk-Offensive der Ukraine „als Voraussetzung gezählt werden kann, um sich für die Nutzung von Atomwaffen zu entscheiden“. Weiter sei eine solche Entscheidung im Einklang mit der russischen Abschreckungsdoktrin. Am Ende seines Telegram-Beitrags schrieb Medwedew: „Russland übt sich in Geduld, denn letztlich ist die nukleare Antwort eine äußerst schwierige Entscheidung mit unumkehrbaren Folgen.“
Medwedew mit Drohung gegen die Ukraine: die alte Leier gegen Kiew
Sollte Kiew im Ukraine-Krieg westliche Raketen, wie zum Beispiel die ATACMS der USA gegen Russland einsetzten, könne man Kiew auch ohne Atomwaffen in einen „riesigen Schmelzpunkt“ verwandeln, drohte Medwedew.
Solche Drohungen aus Russland und gerade von Medwedew sind nichts Neues. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs fällt der russische Politiker immer wieder mit absurden Behauptungen und Propaganda im russischen Fernsehen und auf Telegram auf. Auch die Androhungen eines atomaren Krieges hört man aus Russland nicht zum ersten Mal.
Medwedew droht dem Westen seit Beginn des Ukraine-Kriegs
Im Mai dieses Jahres hatte Medwedew beispielsweise Polen mit „radioaktiver Asche“ gedroht – als Reaktion auf Aussagen des polnischen Außenministers Radosław Sikroski. Einige Wochen später betonte er erneut, die nuklearen Drohungen gegen den Westen seien kein Bluff, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Russland sei bereit taktische nuklear Waffen gegen die Ukraine einzusetzen. „Das ist kein Einschüchterungsversuch oder Bluff“, äußerte sich Medwedew damals.
Dmitri Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident von Russland und danach bis 2020 Ministerpräsident unter Wladimir Putin. Seit 2012 ist er außerdem Vorsitzender der Partei „Einiges Russland“ und seit 2020 stellvertretender Leiter des Sicherheitsrates der Russischen Föderation. Seit über 20 Jahren ist Medwedew ein enger Vertrauter Putins. Früher galt der Politiker als liberal, seit Beginn des Ukraine-Kriegs jedoch hat sich seine politische Einstellung geändert, wie Focus berichtet. Bisher sind Medwedews Drohungen jedoch lediglich Teil der Propagandastrategie Putins. (sischr)