Sunday, September 1, 2024

Bei der Ampel-Wirtschaft muss ich an ein Idioten-Zitat von Karl Lagerfeld denken

Kolumne von Sarna Röser - Bei der Ampel-Wirtschaft muss ich an ein Idioten-Zitat von Karl Lagerfeld denken Artikel von Von FOCUS-online-Gastautorin Sarna Röser • 4 Std. • 3 Minuten Lesezeit Die Ampel-Koalition sucht nicht Lösungen, sondern Schuldige für die Misere bei ihrer Wirtschaftspolitik. Die Regierung sollte vorzeitig abtreten – oder endlich Mut zu klaren Worten finden. „In schwierigen Zeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten nach Schuldigen.“ Dieses Zitat von Modedesigner Karl Lagerfeld beschreibt unsere aktuelle Wirtschaftspolitik auf den Punkt. Statt gemeinsam Lösungen zu entwickeln, wird gegenseitig mit dem Finger aufeinander gezeigt. Die neuste medienwirksame Stichelei von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), unter ihm würde Christian Lindner (FDP) nie Finanzminister werden, ist dafür ein Paradebeispiel. Aber auch das ständige Betonen, mit der AfD niemals sprechen zu dürfen, bringt uns nicht voran. Statt andere zu verteufeln oder uns übermäßig darüber aufzuregen, dass Extreme entstehen, müssen wir an den Kern des Problems ran. Es ist kein Geheimnis, dass die politische Lage in Deutschland zurzeit alles andere als rosig ist. Politische Unruhen. Ein Anstieg der Straftaten. Steigende Insolvenzen. Abwandernde Unternehmen. Die Ampel-Koalition sollte vorzeitig abtreten Massive Wohnungsnot. Fehlende Unterstützung für Familien. Bahnfahrpläne, die nur noch geschätzt werden. Immer höhere finanzielle Belastungen und keinerlei Wertschätzung für diejenigen, die mit ihrem Arbeitseinsatz unser Land am Laufen halten. Die Liste der Probleme ist lang. Doch statt sich dieser anzunehmen, stolpern SPD, Grüne und FDP von einem ergebnislosen Krisengipfel zum Nächsten. Es wundert wenig, dass nun diskutiert wird, ob die Ampel-Regierung wirklich noch 13 Monate weitermachen sollte oder besser vorher abdankt. Über die Hälfte der Deutschen würde das einer neuen Insa-Umfrage zufolge begrüßen. Der Wunsch nach Neuwahlen wird zunehmend größer. Auch immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer befürworten öffentlich ein vorzeitiges Ende der Ampel und beurteilen sie als nicht regierungsfähig. Ich verstehe diese Meinung und teile sie. Es ist das wenig überraschende Ergebnis nach zahlreichen falschen Entscheidungen und öffentlichen Streitereien. Der leichte Weg ist oft nicht der Richtige Natürlich ist es leichter, mit dem Finger auf die ach so unfähigen Parteikollegen zu zeigen. Es ist leichter, externe Faktoren verantwortlich zu machen. Es ist leichter, öffentlich auf Gefall-Themen zu setzen. Doch in Krisenzeiten ist der leichte Weg oft nicht der Richtige. Fehler einzugestehen, ist unangenehm. Menschen mit gegenteiligen Ansichten zu den eigenen zuzuhören, ist unangenehm. Und vom eigenen Standpunkt für Kompromisse abzuweichen, ist unangenehm. Doch genau darum geht es in einer Demokratie! Nämlich die Mehrheit der Bürger dieses Landes durch demokratische Wahlen entscheiden zu lassen. Wählerinnen und Wählern ein vernünftiges Konzept vorzulegen und entsprechend ihren Ansichten zu handeln. Wer das nicht will, muss Wahlen abschaffen und Ergebnisse vorher festlegen, wie Satiriker Harald Schmid erst kürzlich so treffend formulierte. Oder, die wie ich finde bessere Lösung: Endlich eine Politik machen, die keine Regierungsunfähigkeit und Extreme entstehen lässt! Wo bleibt der Mut zum klaren Wort? Ich setze mich dafür ein, dass wir die aktuellen Umstände als Anstoß für eine innovative und transformative Politik nutzen. Uns nicht aus der Verantwortung stehlen, sondern pragmatische Lösungen erarbeiten. Es ist nicht so, dass es uns an Möglichkeiten mangeln würde. Deutschland könnte auf einen breiten Energiemix setzen, Bürokratie abbauen, um Unternehmen zu entlasten, eine geregelte Migrationspolitik durchsetzen oder die Digitalisierung vorantreiben, um eine neue wirtschaftliche Dynamik zu erzeugen. Steuergeld ist genug da. Personal ebenfalls. Doch statt diese Chancen zu nutzen, versinken wir in parteipolitischen Streitereien und ideologischen Grabenkämpfen. Ich frage mich – und ich frage die Parteien da draußen: Wo bleibt der Mut zum klaren Wort? Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen? Und der Wille, die Verantwortung für die Zukunft dieses Landes zu übernehmen? Nehmt die Bürger dieses Landes, mit ihren Sorgen, Ängsten und Problemen endlich ernst! Lagerfelds Zitat trifft den Nerv der Zeit Lagerfelds Zitat trifft auch noch heute den Nerv der Zeit. In schwierigen Zeiten suchen Intelligente nach Lösungen. Genau diese Intelligenz scheint der Politik manchmal abhandenzukommen, wenn es darum geht, die eigentlichen Probleme anzugehen. Wir brauchen keine Schuldzuweisungen – wir brauchen eine Regierung, die den Blick nach vorne richtet und bereit ist, die Herausforderungen gemeinsam mit Mut und Entschlossenheit anzugehen. Am Ende bleibt die Frage, ob die Ampel-Regierung noch die Kurve kriegt und den Weg in Richtung Lösungssuche einschlägt – oder ob sie weiterhin im Lager derer bleibt, die lieber die Schuld bei anderen suchen. Die Zeit wird es zeigen, doch die Uhr tickt.