Wednesday, October 4, 2023

Mit Waffen - Kreml fordert „Rückkehr“ des Baltikums

FOCUS online Mit Waffen - Kreml fordert „Rückkehr“ des Baltikums Artikel von FOCUS Online • 30 Min. Offene Forderungen aus dem Kreml: Ein russischer Beamter betont aggressiv die Notwendigkeit, das Baltikum mittels „russischer Waffen“ zurückzuholen und wirft ein beunruhigendes Licht auf Russlands geopolitische Ambitionen. Die aktuelle Stimmung in Russland scheint auf Expansion abzuzielen. Der vom Kreml eingesetzte Chef für die Region Saporischschja, Jewgeni Balitsky, betonte kürzlich in einem Interview mit RIA Novosti die Notwendigkeit einer russischen Präsenz in den baltischen Staaten, Finnland und Polen. Das berichtet „Kyiv Post“. Er äußerte die Auffassung, dass diese Länder einst zum russischen Reich gehörten und daher zurückgeholt werden sollten, damit „nicht die ganze Welt zu Sodom und Gomorra wird“, wie es laut Balitsky aktuell in Europa der Fall sei. Diese Kommentare, wie sie die Kyiv Post berichtete, offenbaren eine größere Tendenz in Russland, nicht nur nach der Wiederherstellung der UdSSR, sondern auch nach dem gesamten Russischen Reich zu streben. Balitsky wechselt die Seiten und fördert russische Besatzung Balitskys Hintergrund ist interessant: Einmal Mitglied des ukrainischen Parlaments, wechselte er nach Beginn der russischen Invasion die Seiten und unterstützte die russischen Behörden in der Stadt Melitopol. Seine Beförderung zum Gouverneur der Region Saporischschja durch die russischen Besatzer im April 2022 verstärkte seine Position, und er befürwortete die Annexion der Region durch Russland, so die Kyiv Post. Ukraine nur Beginn größerer Militäraktionen Doch Balitskys Aussagen sind nicht isoliert. Generalleutnant Andrej Mordwitschew, kürzlich von Präsident Putin zum Generaloberst befördert und Chef des Zentralen Militärbezirks Russlands, äußerte in einem Interview auf dem Moskauer Staatssender Russia-1, dass die derzeitigen militärischen Aktionen Russlands nur der Anfang seien. Er betonte, dass der Krieg andauern und sich möglicherweise auf Osteuropa ausdehnen werde. Auf die Frage, ob die Ukraine nur ein Sprungbrett sei, bestätigte er diese Annahme und merkte an, dass die Befürworter dieses Krieges nicht so bald aufhören würden, so die Kyiv Post. Dies unterstreicht die zunehmende Besorgnis in Europa über Russlands Ambitionen und signalisiert die Notwendigkeit, auf eine möglicherweise länger anhaltende und größere geopolitische Herausforderung vorbereitet zu sein.