Friday, December 8, 2023

Saskia Esken schneidet auf Shutter Island die Telefonleitungen durch: SPD kappt letzte Verbindung zur Wirklichkeit

Berliner Zeitung Saskia Esken schneidet auf Shutter Island die Telefonleitungen durch: SPD kappt letzte Verbindung zur Wirklichkeit Artikel von Moritz Eichhorn • 1 Std. In einem Fantasie-Deutschland gefangen: die alte und neue SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken In welchem Land Saskia Esken lebt, ist unklar. Das Deutschland aus dem Winter 2023 kann es aber nicht sein. Das machte sie bei ihrem Auftritt auf dem Parteitag der SPD am Freitag klar. Die Parteivorsitzende fabulierte in ihrer Bewerbungsrede um eine zweite Amtszeit von einem Fantasie-Deutschland, in dem die SPD „aus einem starken Koalitionsvertrag gute Politik gemacht“ habe. Dabei lehnen die Bürger die Politik der Sozialdemokraten, die Ampel und den Kanzler mit überwältigender Mehrheit ab. In Eskens Deutschland hetzen CDU und CSU, die in den Umfragen mit 18 Prozent führen, „im Chor mit der AfD“, und Friedrich Merz besitzt „keine Liebe zum Land“. Ach, und von den gut 20 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund seien „viele“ in Angst, „weil sie bedroht werden an jedem Tag“. Millionen werden täglich bedroht? Im Gegenteil, Gewalttaten von Tätern mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit nehmen immer weiter zu. Das Offensichtliche hingegen, die vielen Anlässe zur Selbstkritik, die kommen in Saskia Eskens Deutschland nicht vor. In der Realität stoppte das Bundesverfassungsgericht erst vor Kurzem den illegalen Haushalt der Ampel, der Massenzustrom von Migranten sprengt die Kapazitäten der Kommunen, und erst am Freitag zeigte die Pisa-Studie, dass deutsche Schüler noch nie so abgehängt waren wie jetzt. Statt ans Telefon der Wirklichkeit zu gehen, schneidet Saskia Esken auf Shutter Island die Telefonleitungen durch. Co-Chef Lars Klingbeil streifte die wahren Probleme, den Aufstieg der AfD, das Scheitern des Haushalts oder die identitätspolitischen Auswüchse um Gendern, Autofahren und Fleischverzehr – doch ohne die Ursachen zu benennen, geschweige denn ihnen entgegenzutreten. Die AfD werde man verhindern. Die Kulturkämpfe tat er als Nebensächlichkeiten ab, auf die man nicht achten solle. Laut einer neuen Analyse von Wahlkreisprognose würde die SPD bei der nächsten Bundestagswahl alle Direktwahlkreise im Ruhrgebiet verlieren – vier gingen an die AfD. Haben SPD-Parteivorsitzende jemals so entschieden die letzten Verbindungen zur Wirklichkeit gekappt? Haben sie die Augen je so fest vor den tatsächlichen Problemen verschlossen und stattdessen nur alte Mantras runtergebetet, von Respekt schwadroniert und den „Markt“ verteufelt? Man könnte meinen, die SPD hat am Freitag den Selbstzerstörungsmodus aktiviert. Sie wendet sich bewusst von den Wünschen der Menschen und ihren Wählern ab, von den Arbeitern, die in Scharen zur AfD wechseln. Doch tatsächlich läuft der Countdown schon lange. Wer sich die Auftritte von Esken und Klingbeil ansieht, sieht nichts neues. Es ist die gleiche SPD, die sich zuletzt vor der Bundestagswahl beobachten ließ. Sie war nie weg. Nur verdeckt seitdem die Tatsache ihrer Kanzlerschaft, dass ihre Grundprobleme nie gelöst wurden: Eine SPD, die tief zerrissen ist zwischen ihrer Klientel und ihren woken Funktionären. Es zeigt wieder: Die SPD hat bei der Bundestagswahl nicht dank ihrer überlegenen Ideen gewonnen. Die CDU hat verloren, weil Armin Laschet lachte. Eines hatte die SPD damals, im Wahlkampf 2021, jedoch verstanden. Sie verdammte ihre Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans – der übrigens in NRW schon verfassungswidrige Haushalte aufstellte, als es noch nicht Mainstream war – zum Schweigen. Doch auch das wird ihr bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr helfen, selbst dann nicht, wenn Friedrich Merz sich den ganzen Wahlkampf hindurch vor Lachen nicht einkriegen kann.