Sunday, December 31, 2023

Leopard-Shuffle an der Ukraine-Front: Plötzlich tauchen deutsche Panzer in neuer Brigade auf

Merkur Leopard-Shuffle an der Ukraine-Front: Plötzlich tauchen deutsche Panzer in neuer Brigade auf Artikel von Hannes Niemeyer • 8 Std. Rätsel über Gründe Die Ukraine hält gegen Russland an der Front dagegen – auch dank der Ausstattung mit Leopard-2-Panzern des Typs 2A6 aus Deutschland. Nun ist ein Modell an anderer Stelle aufgetaucht. Awdijiwka – Kritische Zeiten im Ukraine-Krieg: Mit dem Ausbruch des Krieges in Israel hat sich auch die Aufmerksamkeit der Welt ein Stück weit auf einen weiteren Konflikt verschoben. Die Ukraine allerdings braucht weiterhin – und vielleicht mehr denn je – die Hilfe des Westens, um gegen den Aggressor aus Russland standhalten zu können. Ausgerechnet in dieser Phase des Krieges tobt in den USA, immerhin größter Unterstützer des Landes von Präsident Wolodymyr Selenskyj, ein erbitterter Streit um weitere Militärhilfen, der auch für Deutschland folgen haben könnte. Während die Diskussion, ob die Vereinigten Staaten den auf Hilfe angewiesenen Verbündeten vielleicht gar fallen lässt, tausende Kilometer entfernt tobt, wird an der Front im Krieg erbittert gekämpft. Größter Fokuspunkt der kriegerischen Handlungen: die Kleinstadt Awdijiwka nahe Donezk im Osten der Ukraine. Dort soll Kreml-Machthaber Wladimir Putin im Ringen um Erfolge im Krieg eine finale Schlacht um die Eroberung des Ortes planen. Allerdings forderten die bisherigen Kämpfe Berichten zufolge dort bereits bis zu 20.000 tote oder verwundete russische Soldaten. Leopard-Panzer im Ukraine-Krieg: Deutsches Modell taucht plötzlich in anderer Brigade auf Mittendrin in der Schlacht um Awdijiwka ist auch die 47. Motorisierte Brigade. Sie hat im Kampf gegen Russland einen großen Vorteil – und der stammt aus Deutschland: Die Brigade kämpft mit 21 Leopard-2-Panzer des Typs A6, die die Ukraine bereits erhalten hat. 18 davon stammen aus deutschen Beständen, drei aus Portugal. Sie gelten als die womöglich besten Panzer im gesamten Ukraine-Krieg. Wie gut die 2A6-Leos sind, zeigt auch ein Vorfall von vor wenigen Tagen, über den Forbes berichtet. Demnach sei es der 47. Brigade gelungen, innerhalb eines Panzer-Kampfes 21 russische Panzer zu zerstören und selbst nur zwei verloren zu haben. Umso verwunderlicher, dass sich nun in den sozialen Netzwerken wie X (vormals Twitter) Bilder und Videos von Leopard-2A6-Panzern häufen – allerdings in einer anderen Brigade. Hat die Ukraine also eine Art „Leopard-Shuffle“ vollzogen und die Panzer umverteilt? „Leopard-Shuffle“ im Krieg? Ukraine-Brigade zeigt plötzlich Deutschen 2A6-Panzer Fotos und Videos zeigen nun Leopard-2A6-Panzer bei der 21. Motorisierten Brigade der Ukraine. Diese soll laut Einschätzung von Forbes bisher vor allem mit zehn Stridsvagn-122-Panzern – aufgerüstete Leopard-2A5-Panzer – aus Schweden operiert haben. Die Frage, die sich jetzt stellt: Wieso hat man der 47. Brigade, die am aktuell vermeintlich gefährlichsten Frontabschnitt im Krieg in erster Reihe kämpft, die so wichtigen 2A6-Leoparden genommen und zur 21. Brigade, die gut 50 Meilen nördlich von Awdijiwka stationiert sein soll, zur Verfügung gestellt? Eine genaue Antwort auf diese Frage lässt sich nicht geben. Allerdings ist bekannt, dass die 21. Brigade kürzlich einen ihrer zehn Stritsvagn-Panzer verloren hat. Denkbar wäre, dass mit den verschobenen Leos die Panzer-Stärke der Brigade wiederhergestellt oder gar aufgestockt werden soll. Auch einzelne Militärblogger halten dies für möglich. Umverteilung oder Aufstockung? Rätsel um heikle Leopard-Panzer-Verschiebung in der Ukraine Ebenfalls möglich ist eine Aufstockung der 47. Brigade mit neu eintreffendem Material. Aktuell sollen sich demnach 31 US-amerikanische M1-Abrams-Panzer auf dem Weg in die Ukraine befinden. Ein wichtiger Bestandteil der 47. Brigade ist neben dem Leopard-2A6 derweil auch der M2-Bradley-Panzer. Möglicherweise soll die 47. Brigade mit Eintreffen der Abrams-Panzer vermehrt auf die US-Kampffahrzeuge setzen – und die Leopard-2A6-Panzer dann für andere Brigaden bereitstellen. Konkrete Beweise für einen derartigen Tausch oder eine Umverteilung gibt es allerdings nicht. Sicher ist jedoch, dass der Tausch innerhalb zweier Brigaden, die sich direkt an oder nahe der Front in hart umkämpftem Gebiet befinden, durchaus heikel ist. Dass der Krieg zeitnah ein Ende findet, ist nicht abzusehen. Die Ukraine stellt sich derweil schon auf ein politisches Desaster in 2024 ein. Im abgelaufenen Jahr zeigte sich zudem die Tendenz in Richtung Stellungskrieg: Ein Rückblick auf die Schlüsselmomente im Ukraine-Krieg 2023. (han)