Friday, December 29, 2023

Welt-Mehrheit“ auf Atomschlag vorbereiten: „Wissenschaftliche“ Analyse gibt Putin klaren Ratschlag

Welt-Mehrheit“ auf Atomschlag vorbereiten: „Wissenschaftliche“ Analyse gibt Putin klaren Ratschlag Artikel von Sandra Kathe • 1 Std. Russland Beim Versuch, den Westen von weiterer Unterstützung der Ukraine abzuhalten, drohen Russlands Staatsmedien immer wieder mit drastischen Folgen. Moskau – In einer Nachrichtenkonferenz der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS haben russische „Fachleute“ für Außen-, Verteidigungs- und Wirtschaftspolitik eine „Studie“ vorgestellt, nach der Russland dem Westen klarmachen solle, dass dieser mit seinen „Aktionen“ zum „Konflikt in der Ukraine“ einen Atomkrieg riskiert. Diese Wahrnehmung in die öffentliche Debatte zu bringen, sei demnach ein „starkes Mittel“, um die Gegner Russlands „abzuschrecken“. Das geht aus einem TASS-Bericht vom Mittwoch (27. Dezember) hervor. Demnach hätten das russische Außenministerium sowie das außenpolitische Komitee der Staatsduma die „wissenschaftliche Analyse“ in Auftrag gegeben. Die Studie, an der Fachleute des Rats für Außen- und Verteidigungspolitik sowie der Wirtschaftshochschule Moskau (HSE) gearbeitet haben sollen, propagiert einen Ansatz, den Russlands Staatsmedien seit Beginn des Ukraine-Kriegs verfolgen. Immer wieder sprechen auch russische TV-Persönlichkeiten wie Talkshow-Host Wladimir Solowjow oder RT-Chefin Margarita Simonjan über mögliche Folgen eines nuklearen Konflikts. Russland spricht von Verteidigung gegen den Westen und droht mit Eskalation Das Papier, für das der Wissenschaftliche Leiter der Fakultät für Weltwirtschaft an der HSE, Sergey Karaganow, als Hauptautor verantwortlich zeichnet, deutet an, dass Russland sich gezwungen sehen könnte, zu Nuklearwaffen zu greifen. Als Begründung heißt es, dass Russland aufgrund westlicher Unterstützung der von ihm angegriffenen Ukraine, mit Angriffen auf eigenes Staatsgebiet rechnen müsse. Fullscreen button Bei Militärparaden pocht Putin immer wieder auf die militärische Stärke Russlands. Seine Berater drängen nun zu weiteren Drohungen. Darum raten die „Fachleute“ der Kreml-Regierung laut TASS, „die Regierungskreise und Gesellschaften der Weltmehrheit auf eine mögliche Eskalation des Konflikts durch politische oder – in Extremfällen – direkte Verwendung des nuklearen Faktors vorzubereiten“. Die gesellschaftliche Diskussion darüber wäre dann ein „starker Faktor dabei, dem Westen Einhalt zu gebieten und seinen Willen zu brechen, wenn es um die Beteiligung an aggressivem Verhalten geht“. Russlands Position zum Ukraine-Krieg: Im Zentrum einer „neuen Weltordnung“ Eine Schuld Russlands an den Militärhilfen des Westens sehen die Autoren der „Studie“ laut TASS dagegen nicht, behaupten stattdessen sogar, Russland sei durch den Beginn seiner „Spezialoperation“ zum „militärisch-politischen Kern der Weltmehrheit“ geworden und bereit, eine „neue Weltordnung“ einzuleiten, in der der Westen seine dominante Rolle verliere. Dabei seien der „globale Süden und Osten“ natürliche Partner Russlands, weil hier ein gemeinsames Interesse bestehe, „die Weltordnung zu demokratisieren und neokolonialistische Praktiken sowie Druckmittel der politischen, monetären und finanziellen Systeme weltweit auszumerzen“. Die Studie besagt außerdem, dass es „in absehbarer Zukunft keine Hoffnung gebe, die Beziehungen zu den Ländern im Westen zu verbessern“ und Russland sich auf die „boomenden“ Partnerschaften mit anderen Regionen etwa in Asien, Afrika, dem Nahen Osten und Lateinamerika konzentrieren müsse. Mit dem Westen könnten „neue, passende Verbindungen“ erst dann wieder geschlossen werden, wenn Russland den Krieg gewonnen habe. (saka)