Friday, December 1, 2023

DIW-Chef: Weniger Macht für Marcel Fratzscher

Frankfurter Allgemeine Zeitung DIW-Chef: Weniger Macht für Marcel Fratzscher Artikel von Patrick Bernau • 43 Min. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Eine längere Auseinandersetzung am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung endet mit einer Niederlage für den Präsidenten Marcel Fratzscher. Es geht darum, wer in seinem Institut das Sagen hat. Denn das Institut besteht aus zwei Teilen: den inhaltlichen Abteilungen einerseits und andererseits dem „Sozio-oekonomischen Panel“ (SOEP), einer großen sozialwissenschaftlichen Umfrage, für die jedes Jahr 30.000 Menschen befragt werden und die wichtige Daten für Wissenschaft und Politik liefert. In der jüngsten wissenschaftlichen Evaluierung des Institutes hat das SOEP als einziger Teil die Bestnote „exzellent“ erhalten. Zuletzt gab es auch immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den SOEP-Chefs und DIW-Präsident Fratzscher. Immer wieder kam es zu Streit um die Verteilung von Geld im Institut, auch gelegentlich um inhaltliche Fragen. Im Jahr 2021 sprach sich eine Reihe bekannter Sozialforscher sogar für eine Vergrößerung des Panels aus. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung soll der Streit jetzt mit einer Satzungsänderung enden. Das Kuratorium des DIW will darin festhalten, dass der Präsident nicht ins SOEP hineinregieren darf. Das DIW selbst wollte zu den Informationen der F.A.S. nicht Stellung nehmen. Suche nach neuem Direktor „Das ist ein Game Changer“, sagte eine mit der Situation vertraute Person der F.A.S. Die Hoffnung ist: So wird es leichter, einen Wissenschaftler für die schon eine Weile vakante Position des SOEP-Direktors zu finden. Nun könnte der Suchprozess beginnen. Der allerdings kann einige Jahre dauern und gilt auch jetzt nicht als einfach. Erst mal muss sich unter den Berliner Universitäten eine finden, die bereit ist, den neuen Direktor als Professor aufzunehmen. Dann kann die Suche nach einer geeigneten Person beginnen, und dann kann sich herausstellen, wie beliebt diese Position nun ist.