Tuesday, December 5, 2023
Bayern: Markus Söder will Gendern in Behörden und Schulen verbieten
DER SPIEGEL
Bayern: Markus Söder will Gendern in Behörden und Schulen verbieten
11 Std.
Cannabislegalisierung, Selbstbestimmungsrecht, Gendern: »Haben wir keine anderen Probleme in Deutschland?«, fragt Markus Söder. Regelungsbedarf sieht er offenbar trotzdem.
Bayern: Markus Söder will Gendern in Behörden und Schulen verbieten
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat dem Gendern den Kampf angesagt, zumindest in seinem Bundesland. An Schulen und in Behörden in Bayern soll das Gendern zukündftig verboten werden. »Für Bayern kann ich sagen: mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil: wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen«, sagte Söder in seiner ersten Regierungserklärung in der neuen Legislaturperiode im Bayerischen Landtag.
Söder warf der Ampelkoalition zugleich vor, mit Vorhaben wie der Cannabislegalisierung, dem Gendern und dem Selbstbestimmungsrecht zu übertreiben. »Haben wir keine anderen Probleme in Deutschland?«, fragte er.
Mit seiner Idee eines Gender-Verbots ist Söder nicht allein. Auch in Hessen gab es kürzlich einen ähnlichen Vorstoß. CDU und SPD wollten dort noch vor den Koalitionsgesprächen einem Eckpunktepapier zufolge »festschreiben, dass in staatlichen und öffentlich-rechtlichen Institutionen (wie Schulen, Universitäten, Rundfunk) auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet wird und eine Orientierung am Rat der deutschen Sprache erfolgt«. Besonders der hessische Landesverband des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) reagierte auf die Pläne empört.
Auch anderswo in der Union ist Gendern ein beliebtes Thema beim Versuch, gegen den politischen Gegner zu punkten: Im Juni hatten Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und CDU-Chef Friedrich Merz ebenfalls Kritik am Gendern im Fernsehen geübt. Merz verstieg sich zur Aussage, mit »jeder gegenderten Nachrichtensendung gehen ein paar Hundert Stimmen mehr zur AfD«.