Friday, August 27, 2021
„Verantwortung liegt nicht in Bayern“: Söder gibt CDU die Schuld für schlechte Umfragewerte der Union
„Verantwortung liegt nicht in Bayern“: Söder gibt CDU die Schuld für schlechte Umfragewerte der Union
vor 1 Tag
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Der CSU-Chef sieht bei der Schwesterpartei CDU zu wenig Unterstützung für den Kandidaten Laschet. Nun gehe es darum, endlich zu kämpfen, sagt Söder.
Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern© Foto: dpa/Michael Kappeler Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern
CSU-Chef Markus Söder sieht die Verantwortung für die schlechten Umfragewerte der Union vor allem bei der CDU. „Die Verantwortung für die Umfragen liegt nicht in Bayern“, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Passauer Neuen Presse“ und dem „Donaukurier“. Er würde sich „ehrlich wünschen“, dass auch in der CDU mehr für Unionskanzlerkandidat Armin Laschet werben. „Dagegen kämpfen wir in Bayern für die Union und werben seit Wochen für mehr Einsatz und Engagement.“
„Klar ist: Es wird jetzt richtig knapp. Deshalb müssen wir endlich anfangen zu kämpfen. Es geht um alles“, sagte Söder weiter. „Es droht ein Linksrutsch - egal ob durch Ampel- oder Links-Koalition: Am Ende stünden Steuererhöhungen, wirtschaftliche Nachteile und unsichere Zeiten.“
Rufen nach einem Kandidatenwechsel erteilte er eine Absage. „Die Wahlzettel sind gedruckt und die Wahlplakate geklebt, da macht es keinen Sinn, über einen Kandidatentausch zu reden.“
Söder stärkte Laschet den Rücken. „Ich bin der festen Überzeugung, dass er ein starker Kanzler sein wird“, sagte der CSU-Chef Söder in München. „Er hat meine hundertprozentige Unterstützung und auch die Unterstützung der CSU.“
Laschet werde immer wieder wegen Nebensächlichkeiten hinterfragt, es werde viel zu wenig auf seine Leistungen geachtet. Er rechne damit, dass sich die Kompetenz des Unionskandidaten nun in den TV-Debatten durchsetzen werde, sagte Söder.
Video: Forsa-Chef zur Kanzler-Frage: Kandidatenwechsel bei Union könnte Sinn machen (SAT.1)
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Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat sich trotz der schlechten Umfragewerte der Union klar gegen eine weitere Debatte um einen Austausch des Kanzlerkandidaten ausgesprochen. „Ich halte die Forderung für ganz falsch. Die Union hat mit Abstand das beste Angebot. Das müssen wir im Wahlkampf geschlossen klar machen“, sagte der CDU-Politiker der „Rheinischen Post“. „Ich sehe, dass es Spitz auf Knopf steht. Aber dann kämpft man.“ Die Union müsse sich jetzt um den Kanzlerkandidaten Armin Laschet scharen, ihn unterstützen und ihn nicht durch Sticheleien schwächen. Laschet sei der richtige Kanzler.
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Schäuble kommentierte die Äußerung von Söder, im Schlafwagen komme man nicht ins Kanzleramt, mit den Worten: „Die Deutsche Bahn hat doch ihre Schlafwagen schon lange ausgemustert. Im Ernst: Es braucht keinen Wumms, sondern Solidität und klare Kante in der Sache.“
Am Dienstag war eine Forsa-Umfrage bekannt geworden, nach der die SPD erstmals seit Jahren in einer Sonntagsfrage wieder stärkste politische Kraft ist. Im Trendbarometer des Instituts für RTL und n-tv kommt die SPD auf 23 Prozent, die Union erreicht 22 Prozent.
In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage sprachen sich 70 Prozent der Unterstützer von CDU und CSU dafür aus, Laschet als Kanzlerkandidaten durch Söder zu ersetzen. Nur 23 Prozent der Unionsanhänger befürworteten nach der Erhebung im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“, an Laschets Kandidatur festzuhalten. Weitere sieben Prozent antworteten unentschieden auf die Frage „Sollte CSU-Chef Markus Söder Ihrer Ansicht nach CDU-Chef Armin Laschet als Unionskanzlerkandidaten ersetzen?“
Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. (dpa)