Tuesday, August 3, 2021
Malaika Mihambo gewinnt olympisches Gold für Deutschland im Weitsprung
Malaika Mihambo gewinnt olympisches Gold für Deutschland im Weitsprung
Ein letzter Versuch bleibt Malaika Mihambo. Ein letzter Anlauf, ein letzter Sprung, um sich nach zwei ungültigen Versuchen im olympischen Weitsprung-Finale von Tokio doch noch Gold zu sichern. Die 27-Jährige liegt auf dem Bronzerang hinter der führenden Amerikanerin Brittney Reese und Ese Brume aus Nigeria. Ein Sieben-Meter-Sprung muss her. Sie animiert die wenigen Zuschauer zum Klatschen, läuft an, springt ab, fliegt und fliegt - auf exakt sieben Meter und an die Spitze. Ein Raunen geht durch das Stadion.
Das Warten beginnt, sie hockt sich hin, beobachtet die letzten beiden Springerinnen. Um 12:12 Uhr Ortszeit in Tokio hallt ein spitzer Schrei durch das Olympiastadion. Mihambo hat es geschafft. Gold! Dann schießen ihr die Tränen in die Augen.
Die Viertplatzierte von Rio gewinnt damit bei den Spielen von Tokio das insgesamt siebte Gold für Deutschland. Und das nach einem Jahr, in dem sie lange auf der Suche war. In dem sie Selbstzweifel plagten. Und in dem sie mit der Rolle, Deutschlands große Goldhoffnung zu sein, anfangs haderte. „Der Schrei, die Tränen - das war die Erleichterung, natürlich auch Freude. Ein Gefühl, das ich kaum beschreiben kann, weil dieser Weg so hart und steinig war“, sagt sie anschließend in den Katakomben des Stadions. „Ich bin dankbar, dass ich jetzt als beste Version meiner Selbst hier stehen und es genießen kann. Es ist ein bescheidenes Glücksgefühl, denn ich wusste, dass es nicht selbstverständlich ist.“
Durch EM-Gold 2018 und ihren WM-Titel 2019, den sie sich mit der famosen Weite von 7,30 Meter ersprang, war Mihambo zum neuen Star der deutschen Leichtathletik avanciert und zweimal in Folge zu Deutschlands Sportlerin des Jahres gewählt worden. Die Bürde der Olympia-Favoritin und die Last der Erwartungen aber brachte all das mit sich. „Ich habe relativ viel darüber nachgedacht, was diese neue Rolle mit mir macht, wie ich damit umgehen möchte“, sagte sie kurz vor den Spielen im WELT-Gespräch und gab offen zu: „Ich muss sagen, dass es mir anfangs gar nicht so leichtgefallen ist. Ich hatte das Gefühl, dass ich von der Jägerin zur Gejagten werde.“
Vorher war sie eine von vielen. Nun thronte sie an der Spitze. „Das Gefühl, dass ich diese Position verteidigen muss, war neu und ungewohnt. Aber ich habe gelernt, damit besser umzugehen und mich davon freizumachen.“ Bei der Abreise nach Tokio sah sie sich selbst nicht als die eine große Favoritin. Auch, weil sie in dieser Saison einige Probleme hatte.
Die Krux mit der Rolle und dem Anlauf
Die Sache mit dem Anlauf hatte lange nicht funktioniert. Nach einer Verletzung hatte Mihambo 2020 zur Schonung von 20 auf 16 Schritte verkürzt, kämpfte aber bis kurz vor den Olympischen Spielen mit argen Problemen, über gut 40 Meter wieder in den richtigen Rhythmus zu kommen. „Anfang des Jahres war das wirklich eine Belastung, es gab viele Tiefen“, erzählt sie. „Ich habe mein Bestes versucht, aber es einfach nicht geschafft, dort anzuknüpfen, wo ich 2019 aufgehört hatte. Da kamen viele Selbstzweifel hoch.“
Eine Situation, die für sie so gar nicht zu der Erwartungshaltung von Außen passte. Wie konnte sie an Gold denken, wenn sie doch gerade so sehr kämpfte? „Ich glaube tatsächlich, ich habe mich nicht wegen der Favoritenrolle an sich unwohl gefühlt, sondern weil ich dieser Rolle aufgrund meiner Anlaufschwierigkeiten nicht gerecht werden konnte“, sagte Mihambo. Als es dann langsam in die richtige Richtung ging, kehrten im Juni Selbstbewusstsein und die Sicherheit zurück.
In der Qualifikation am Sonntag erklärte sie dann die Suche nach ihrem optimalen Anlauf für beendet. „Ich bin sehr froh, dass es endlich mal gepasst hat“, sagte Mihambo über ihren dritten Versuch auf 6,98 Meter. „Es war seit einem halben Jahr der erste Sprung, der auf dem Brett war.“ Nur die Serbin Ivana Spanovic sprang in der Qualifikation weiter (7,00).
Im Finale nun landete Mihambo im ersten Versuch bei 6,83 Metern und hinter der Nigerianerin Ese Brume auf Platz zwei (6,97). Zwar konnte sie sich direkt danach auf 6,95 Meter steigern, im dritten Versuch flog aber auch die Amerikanerin Brittney Reese auf Brumes Weite. Rang drei zur Halbzeit. Ein Top-Sprung musste her - im vierten Versuch aber stimmten das Timing und der Rhythmus nicht. Mihambo lief durch. Im Fünften trat sie über. Eine Chance nur blieb ihr noch. Nervenstark und unvergleichlich cool sprang sie im letzten Versuch exakt auf die Sieben-Meter-Marke.
Mihambo konnte nun nur zusehen, nicht eingreifen. „Für mich war es ein schlimmer Moment zu warten“, sagt sie. Die 27-Jährige versuchte zwar, es locker zu sehen, doch es gelang ihr nicht. „Ich wusste eben auch, dass sieben Meter geschlagen werden können. Und wenn man dann noch weiß, dass man 19 Zentimeter am Brett gelassen hat, trägt man nicht dieses entspannte Gefühl in sich. Ich dachte: ‚Oh je, reicht das am Ende?‘ Es reichte. Und all die Anspannung fiel ab.
„Es war definitiv einer meiner härtesten, wenn nicht sogar der härteste Wettkampf, den ich je hatte“, sagte sie erschöpft und glücklich zugleich. „Dies waren die wichtigsten sieben Meter, die ich in meinem Leben je gesprungen bin. An Spannung war der Wettkampf nicht zu übertreffen.“
Abschalten und die Welt sehen
Und jetzt? Mihambo ist nun Europameisterin, Weltmeisterin und Olympiasiegerin - mehr geht nicht. Aufhören aber kommt für die 27-Jährige nicht in Frage.
Erst mal durchatmen, Kopf und Körper Ruhe gönnen. Wie genau, weiß die 27-Jährige noch nicht, aber es soll wieder hinaus in die Welt gehen. Wie so oft. Meistens fliegt sie alleine mit dem Rucksack weit in die Ferne. „Ich möchte auf jeden Fall wieder verreisen. Ich weiß noch nicht, wohin und inwieweit Corona das zulässt, aber ich freue mich darauf und generell auf die sportfreie Zeit“, sagt sie. „Es ist einfach wichtig, sich zu erholen. Auch, mal etwas anderes von der Welt zu sehen, um eine andere Perspektive auf das eigene Leben einnehmen zu können."
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Was ist so besonders an Wolfgang Hampels Satire ist mein Lieblingstier? Hervorragender Witz bei allen Texten und eine unglaubliche Beobachtungsgabe. Ich kann mir sehr gut vorstellen wie der Autor mit offenen Augen und Ohren seine Umwelt betrachtet. Solchen Menschen ist das Wort Langeweile fremd und genau so ist dieses Buch. Mancher Leser vergleicht den Autor mit Heinz Erhardt. Ich würde eher sagen, das ist ein moderner Heinrich Heine, der zu uns spricht und den Spiegel vor unser Gesicht hält. Meiner Meinung nach sind alle Texte auf höchstem Niveau. Herausragend die satirischen Meisterwerke über den deutschen Michel. Das Grinsen und Lachen ist mir manchmal im Halse stecken geblieben. Der Autor hat mit diesem Buch den sprichwörtlichen satirischen Vogel abgeschossen. Ich hoffe sehr, daß ich noch weitere Bücher von Wolfgang Hampel lesen darf. Ich wohne in Hamburg, aber die literarische Kultveranstaltung Vita Magica in Heidelberg würde ich sehr gern besuchen. Da wäre mir kein Weg zu weit. Ich vermisse literarische Lesungen in dieser Zeit ganz besonders. Der Brexit Sketch von Wolfgang Hampel bei Youtube gehört zu meinen Lieblingstieren. Die Wissenschaftsministerin aus Baden-Württemberg, Theresia Bauer lobt den Autor und seine Vita Magica über alle Maßen. Ich kann der Ministerin nur zustimmen und wie Ingrid Noll freue ich mich sehr, ein unglaublich witziges und hintersinniges Gedicht von Wolfgang Hampel zu lesen. Bitte schnell ein neues Buch!
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Satire ist mein Lieblingstier von Wolfgang Hampel:-------------
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Wolfgang Hampel in der SWR 3 Fernsehsendung HERZSCHLAG-MOMENTE am Samstag, 3. August 2019, um 21:50 Uhr.