Saturday, September 14, 2024
Taylor Swift ruft zur US-Wahl auf: Das war die Auswirkung in den Swing States
Astrid Lund - Betty MacDonald fan club organizer: "Donald Trump hat Taylor Swift mit seinem KI Fake sehr verärgert. Wer ist nur auf diese total verblödete Idee gekommen? Demenz läßt grüssen!!!!!!!!!!" -
DER SPIEGEL
Taylor Swift ruft zur US-Wahl auf: Das war die Auswirkung in den Swing States
17 Std. • 3 Minuten Lesezeit
Welchen Einfluss hat Taylor Swifts Wahlempfehlung auf das Rennen ums Weiße Haus? Eine Erhebung legt nun erste Erkenntnisse dazu nahe. Donald Trump gibt sich derweil patzig.
Kann ein Instagram-Post von Taylor Swift die Präsidentschaftswahlen in den USA beeinflussen – oder womöglich sogar entscheiden? Seit ihrem öffentlichen Bekenntnis zur Kandidatin der Demokraten, Kamala Harris, wird darüber gerätselt. Vor allem dürfte entscheidend sein, wie sich ihr Einfluss auf die kritischen Swing States auswirkt, also auf die Bundesstaaten, die nicht traditionell einem der beiden politischen Lager zugeneigt sind.
Neue Zahlen der gemeinnützigen, überparteilichen Wahlorganisation Vote.org, die CNN vorliegen, könnten nun als Indikator für einen erheblichen Einfluss auf ebendiese Bundesstaaten aufgefasst werden. Swift veröffentlichte ihren Instagram-Post, in dem sie ihre Anhänger dazu aufforderte, sich für die Wahlen registrieren zu lassen, unmittelbar nach dem TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump. Laut CNN meldeten sich in der Folge 52.222 Personen über Vote.org zur Wahl an.144.243 Menschen hätten zudem ihren Registrierungsstatus bestätigt. Swift bekräftigte ihren Aufruf während der MTV Video Music Awards. »Wenn ihr über 18 seid, lasst euch für die Wahl registrieren.«
Auch in den umkämpften Swing States, die sowohl Donald Trump als auch Vizepräsidentin Harris für sich gewinnen wollen, folgten laut CNN offenbar Tausende Menschen dem Aufruf:
In Arizona haben sich 1187 Personen für die Wahl registriert, und 3399 Personen haben ihre Registrierung bestätigt.
In Georgia haben sich 2124 Personen für die Wahl registriert, und 6939 Personen haben ihre Registrierung bestätigt.
In Michigan haben sich 1062 Personen zur Wahl angemeldet, und 3318 Personen haben ihre Eintragung überprüft.
In North Carolina haben sich 2213 Personen zur Wahl angemeldet, und 5918 Personen haben ihre Eintragung überprüft.
In Nevada trugen sich 580 Personen zur Wahl ein, und 1360 Personen überprüften ihre Eintragung.
In Pennsylvania ließen sich 2127 Personen zur Wahl registrieren, und 5283 Personen überprüften ihre Registrierung.
In Wisconsin haben sich 1350 Personen zur Wahl angemeldet, und 1799 Personen haben ihre Eintragung überprüft.
Die Daten wurden im Zeitraum von 11 Uhr (ET) am Dienstag bis 1 Uhr (ET) am Donnerstag erfasst.
Junge Wähler können Ausschlag geben
Momentan liegen Harris und ihr republikanischer Kontrahent in Umfragen dicht beieinander. Da die Zahl der registrierten Wähler unter jungen Menschen rückläufig ist, könnte eine der größten Herausforderungen für beide Kampagnen darin bestehen, sie dazu zu bringen, sich überhaupt zur Wahl zu registrieren. Die Zahlen von Vote.org könnten nun darauf hindeuten, dass Swift dies gelungen ist. Und bei einem engen Rennen können womöglich wenige Tausend Stimmen einen entscheidenden Unterschied machen.
Wie unter anderem »Variety« berichtete, verzeichnete vote.gov in den 24 Stunden nach Swifts Post am Dienstagabend 405.999 Besucher, die direkt vom Instagram-Account der Sängerin weitergeleitet wurden. Das entspricht mehr als dem Zehnfachen des Traffics, der in den letzten einwöchigen Perioden generiert wurde: Vom 3. bis 9. September verzeichnete die Website demnach etwa 30.000 Besucher pro Tag.
Die Harris-Kampagne nutzte die Zugkraft der Popikone derweil, um von Swift inspirierte Wahlwerbung zu betreiben. So sind laut CNN neuerdings unter anderem digitale Plakatwände mit Bildern von Harris an prominenten Orten wie dem New Yorker Times Square zu sehen. Die von der Kampagne der Demokraten vertriebenen Freundschaftsarmbänder à la Swift sind bereits ausverkauft.
Und wie reagiert der Konkurrent? Trump wies Swifts Unterstützung für Harris am Dienstagabend gewohnt patzig zurück – er sei »kein Taylor-Fan«. Dabei scheint er vergessen zu haben, dass auch seine Kampagne in der Vergangenheit versucht hat, mit von der Eras Tour inspirierten T-Shirts mit Trumps Konterfei von dem Einfluss der Sängerin zu profitieren. Zudem hatte sich Swift zu Wort gemeldet, nachdem via KI-Fake der Eindruck erweckt werden sollte, sie werbe für Trump. »Fehlinformationen lassen sich am einfachsten mit der Wahrheit bekämpfen«, hieß es dazu von Swift.